Gesundheitslexikon
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Hitzschlag

Hohe Temperaturen oder starke Sonnenbestrahlung können zu allgemeinen Hitzeschäden führen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, alte Menschen, Alkoholiker und Kranke im Schock. Feuchtheiße Luft behindert die Wärmeabgabe durch Abstrahlung und Schweißverdunstung. Luftbewegung und Bekleidung sind ebenfalls wichtige Faktoren bei der Entstehung von Hitzeschäden. Zu ihrer Verhütung ist folgendes zu beachten: Damit man bei starker Hitze ausreichend schwitzen kann, muss viel getrunken werden (kühler Tee oder Obstsäfte). Bei Arbeit in der Hitze kann der Tagesbedarf an Flüssigkeit auf 9 bis 15 Liter ansteigen. Werden mehr als vier Liter Flüssigkeit pro Tag aufgenommen, muss auch die Kochsalzaufnahme gesteigert werden (z. B. 1/2 Teelöffel Kochsalz auf einen Liter Wasser
). Leichte, helle Bekleidung fördert Wärmeabstrahlung und Schweißverdunstung. Zur Gewöhnung an Hitze benötigt man 47 Tage; daher anfangs größere Schonung, erst danach volle Arbeitsleistung. Anstrengende Tätigkeiten sind während der heißen Tageszeit tunlichst einzuschränken, das gilt auch für den Sport. Unterkünfte, Zelte und Fahrzeuge müssen ausreichend belüftet werden. Nur leichtverdauliche Speisen (wenig Fett und Eiweiß) zu sich nehmen und Alkohol ganz meiden. Dem Hitzschlag liegt eine hochgradige Wärmestauung mit plötzlichem Anstieg der Körpertemperatur zugrunde. Ursache ist eine ungenügende Wärmeabgabe infolge unzureichender Schweißbildung oder Schweißverdunstung. Gleichzeitig mit der Wärmestauung kommt es zu einer Hirnschwellung. Unbehandelte Hitzschläge enden nicht selten tödlich. Vorboten des Hitzschlages sind: Aufhören der Schweißabsonderung, trockene heiße Haut, Kopfschmerzen, Schwindel, erhöhte Reizbarkeit. Das Anfangsstadium (»rotes Stadium«) des Hitzschlages ist durch folgende Kennzeichen charakterisiert: hochroter Kopf, trockenheiße Haut, schneller Puls, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit und stark erhöhte Körpertemperatur (im After gemessen über 40 Grad Celsius). Außerdem können Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe bestehen. –Wenn die Körpertemperatur über 42 Grad Celsius ansteigt, folgt das »graue Stadium« als Ausdruck eines lebensgefährlichen Kreislaufversagens; blasse Gesichtsfarbe, bläuliche Lippen, schneller, schwacher Puls. Erste Hilfe bei Hitzschlag: energische Abkühlung und rasche ärztliche Hilfe. Man lagert den Betroffenen mit erhöhtem Kopf und Oberkörper im Schatten – bei Bewusstlosen Seitenlage! Kleidung weitgehend entfernen, Luft zufächeln und mit Wasser besprengen, kalte Wickel um Gliedmaßen, Eisbeutel auf Kopf oder Herzgegend; bei Atemstillstand sofort mit der Atemspende beginnen. Die Abkühlung ist fortzusetzen, bis der Arzt eintrifft oder die Körpertemperatur auf Werte unter 38 Grad Celsius fällt. Während eines eventuellen Transportes sind die Fenster zu öffnen, damit Luftzug entsteht. – Ein überstandener Hitzschlag hinterlässt eine Empfindlichkeit gegen übermäßige Hitze. Abzutrennen vom Hitzschlag ist die Hitzeerschöpfung; hierbei handelt es sich um Kreislaufversagen infolge Wasser und Kochsalzverlust durch große Hitze. Anzeichen: Blässe, Schwäche, kalter Schweiß, Frösteln, Ohnmacht, schneller, schwacher Puls, aber normale oder nur ganz gering erhöhte Körpertemperatur. Erste Hilfe: flache Lagerung im Schatten, Zudecken, bei erhaltenem Bewusstsein eine Kochsalzlösung trinken lassen. Der Sonnenstich ist gesondert abgehandelt. S. auch Schweiß.

 

 

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