Gesundheitslexikon
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Temperatur

Wärmezustand des Körpers, der von einem komplizierten Temperaturregelsystem gesteuert wird. Zu diesem System gehören die Wärmezentralen im Gehirn, die Haut mit den Schweißdrüsen, die Lunge, das Blut, die Muskeln und die inneren Organe, besonders die Leber. Zwischen der Wärmebildung durch Verbrennung von Nahrungsstoffen in Muskeln und Leber (Oxydation) und der Wärmeabgabe durch Haut
und Lunge besteht normalerweise ein Gleichgewicht.

Steigt die Körpertemperatur über den Normalwert an, veranlaßt das Temperaturregelsystem eine stärkere Durchblutung der Haut, d. h. eine Erweiterung der dortigen Blutgefäße. Dadurch wird mehr Wärme von der Körperoberfläche an die Außenluft abgegeben. Außerdem kann eine erhöhte Produktion von Schweiß in Gang gesetzt werden, dessen Verdunstung ebenfalls eine Abkühlung hervorruft. Kühlt der Körper andererseits aus, so erfolgt eine Verengung der Blutgefäße, während die Durchblutung der inneren Organe und der Muskelstoffwechsel erhöht werden. Manchmal zeigt sich dieser erhöhte Muskelstoffwechsel durch Kältezittern und Zähneklappern an. Im Durchschnitt beträgt die in der Achselhöhle gemessene normale Körpertemperatur 36 bis 37° C, die rektale Temperatur, d. h. die im Mastdarm gemessene, dagegen 37 bis 37,4° C. Während des 24stündigen Tag und Nachtrhythmus schwankt die Körpertemperatur um einige Zehntelgrad; nachts im Schlaf erreicht sie ihren niedrigsten Wert und entspricht so dem in diesem Zeitraum gesenkten Stoffwechsel. Es besteht also eine direkte Abhängigkeit zwischen Stoffwechsel und T. Diese Abhängigkeit kann man sich in der Medizin zunutze machen, indem man die Körpertemperatur eines Patienten künstlich senkt (künstliche Hypothermie) und somit eine Verlangsamung aller Stoffwechselvorgänge im Körper herbeiführt. Bei einem herabgesetzten Stoffwechsel kann aber auch die Blutzufuhr zu den Organen längere Zeit als normal unterbrochen oder vermindert werden. In dieser Zeit können dann z. B. bestimmte kürzere Herzoperationen ohne Herz Lungenmaschine durchgeführt werden.

 

 

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