Gesundheitslexikon
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Heufieber

(Heuschnupfen). Dieser Name ist irreführend, da die Ursache dieser jahreszeitlich auftretenden Form der allergischen Nasenschleimhautentzündung nicht das Heu, sondern Pollen (= Blütenstaub) von Gräsern einschließlich Getreide sind. Bei diesen Windblütlern erfolgt die Bestäubung durch die Übertragung der in großen Mengen gebildeten Pollen mit dem Wind. Eine Allergie gegen Pollen von Bäumen und Insektenblütlern (z. B. Linde, Flieder, Hollunder, Rose usw.) ist seltener die Ursache eines Heuschnupfens. Kurz nach dem Kontakt mit Blütenstaub kommt es an den Schleimhäuten von Nase, Augen, Gaumen
und Rachen zu heftigem Juckreiz, Schwellung und Sekretion. Unter kräftigem Niesen wird reichlich ein wäßrigklares Nasensekret abgesondert. Es können auch AsthmaAnfälle, Nesselsucht und hohes Fieber auftreten. Die Anlage zur Erkrankung an Heuschnupfen, der die Patienten sehr belästigt, ist in der Regel ererbt. Die schlimmsten Zeiten sind Mai und Juni; bei manchen Kranken treten die Beschwerden schon im März auf und können unter Umständen bis zum August anhalten. Bei starken Störungen ist es am besten, wenn die Erkrankten – sofern sie es sich leisten können – der Gräserblüte ausweichen; entweder durch Reisen nach Helgoland oder in das Hochgebirge, wo es keine Gräser gibt; man kann auch Urlaub im Süden machen, wo die Gräserblüte schon beendet ist, wenn sie bei uns noch besteht. – Eine andere Möglichkeit ist die Desensibilisierung mit einem GräserpollenMischextrakt. Durch die Injektion steigender Mengen dieses Extraktes unter die Haut kann eine Unempfindlichkeit gegen den Blütenstaub erzielt werden. Diese Kur, die r und 25 Injektionen umfaßt, muss spätestens Anfang März begonnen werden, damit sie zur Zeit der Gräserblüte abgeschlossen ist. Da die Desensibilisierung leider nur ein halbes Jahr anhält, muss diese umständliche Kur jedes Jahr wiederholt werden. Die Beschwerden lassen sich in den meisten Fällen auch durch die Behandlung mit Antihistaminika und Cortisonpräparaten beherrschen. Hierbei ist von Kraftfahrern zu beachten, dass es durch die Antihistaminika zu Müdigkeit und Schläfrigkeit kommen kann. Bei längerer örtlicher Anwendung dieser abschwellenden Mittel in Form von Nasentropfen oder Nasenspray können Schädigungen der Schleimhaut auftreten, außerdem stumpft die Wirksamkeit der Mittel mit der Zeit ab.

 

 

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