Gesundheitslexikon
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Grippe

(Influenza). Die Virusgrippe ist eine der letzten großen, noch unbesiegten Infektionskrankheiten der Menschheit. Diese hochinfektiöse Krankheit wird durch das Influenzaoder GrippeVirus hervorgerufen. Man unterscheidet drei Typen (A, B und C), von denen der ATyp mehrere Untertypen hat. Die Grippe kann vereinzelt oder in großen Epidemien oder über die ganze Welt ziehenden Pandemien auftreten. Die schweren Pandemien wurden bisher stets von Stämmen des AVirus verursacht, das gilt auch für die sogenannte HongkongGrippe des Jahres 1968. Die richtige Diagnose
lässt sich außerhalb einer gerade grassierenden Epidemie schwer stellen. Grippeähnliche Infekte können auch von anderen Viren verursacht werden. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. Das ausgehustete Virus bleibt noch stundenlang infektiös. In trockenem Staub ist das Grippevirus sogar noch bis zu zwei Wochen nachweisbar. Das Virus dringt in die Epithelzellen der Atemwege ein und vermehrt sich sehr rasch. Die Inkubationszeit beträgt 14 Tage. Plötzlicher Beginn der Erkrankung mit Kopfschmerzen, Augendruck, Abgeschlagenheit, hohem Fieber, Frösteln; weitere Klagen sind: Brennen im Rachen und Schmerzen hinter dem Brustbein, Rücken und Gliederschmerzen, Brechreiz, Ohnmachtneigung. Schnupfen und trockener Husten zeigen an, dass die oberen Luftwege erkrankt sind. Es können auch MagenDarmBeschwerden und Nasenbluten auftreten. Die Entfieberung erfolgt ungefähr nach 46 Tagen. Danach bleiben oft noch längere Zeit starke Mattigkeit, Abgeschlagenheit und Schlafbedürfnis bestehen. Der Verlauf einer Grippe kann durch hinzutretende Komplikationen abgewandelt werden. Gefürchtet ist eine Beteiligung des Gehirns im Sinne einer Enzephalitis (Gehirnentzündung); in diesen Fällen werden psychische Störungen, Krampfanfälle, Schläfrigkeit und andere zentralnervöse Störungen beobachtet. Sehr häufig sind bakterielle Sekundärinfektionen mit einer Lungenentzündung im Gefolge. Wichtig ist auch die Beeinträchtigung von Herz und Kreislaufsystem. Bedroht sind besonders Kinder, Schwangere, ältere Personen und Patienten mit chronischen Erkrankungen von Herz, Kreislauf und Atmungsorganen sowie Zuckerkranke. Eine ursächliche Behandlung der Virusgrippe ist bis heute nicht möglich. Eine Vorbeugung durch Chemotherapeutika ist wohl möglich, doch bei ausgebrochener Erkrankung wirkungslos. Die Behandlung ist rein symptomatisch: Bettruhe, reichlich heiße Getränke und Obstsäfte, fiebersenkende Mittel, Hustensaft usw.; Kreislaufmittel; bei Sekundärinfektionen auch Sulfonamide und Antibiotika. Die beste Prophylaxe wird durch die Schutzimpfung in epidemiefreier Zeit erreicht. Der Impfschutz beginnt r und acht Tage nach der Impfung und hält etwa ein Jahr an. Man soll vorzugsweise im Frühherbst impfen. Die Impfung erfolgt durch intramuskuläre Injektion oder bei Massenimpfungen mittels »Impfpistole« ( JetInjektor); hierbei wird der Impfstoff durch eine elektrisch betriebene Hochdruckpumpe in genau abgemessener Dosis in die Haut getrieben. Schutzimpfungen gegen Grippe kommen vor allem bei den oben genannten bedrohten Personen in Betracht. Nur Personen mit einer Allergie gegen HühnerEiweiß dürfen nicht geimpft werden.

 

 

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