Gesundheitslexikon
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Tablettenmissbrauch

Weit weniger beachtet als der Gebrauch von Rauschdrogen, doch nicht weniger gefährlich, dazu viel weiter verbreitet, ist der bedenkenlose Konsum von Tabletten verschiedener Art, darunter vor allem Schmerz , Beruhigungs und Schlafmittel. Viele dieser Medikamente sind rezeptfrei. Werden sie in Maßen und nur dann verwendet, wenn es wirklich nötig ist, so ist nichts dagegen einzuwenden. Wer sich jedoch daran gewöhnt, bei jedem Anflug von Kopfschmerzen zur Tablette zu greifen, wer statt zum Zahnarzt in die Apotheke geht und die Hilfsbereitschaft des Apothekers ausnutzt, um an Betäubungsmittel
zu gelangen, schadet seiner Gesundheit und läuft zudem Gefahr, medikamentenabhängig zu werden (pharmakologische Abhängigkeit). Auch rezeptfreie Betäubungsmittel sind nicht harmlos, wenn sie mißbräuchlich verwendet werden, also ohne Anweisung des Arztes oder in höheren als den angegebenen Dosierungen.

Schmerz und Beruhigungsmittel

Diese Mittel enthalten zum Teil Phenacetin, Barbitursäure, Brom, – Chloralhydrat und andere Substanzen, die bei unkontrolliertem Gebrauch keineswegs ungefährlich sind.

Eine besondere Gruppe von Beruhigungsmitteln, die vor allem in den angelsächsischen Ländern populär wurde, sind die sogenannten – Tranquilizer. Sie können entgegen anfänglichen Erwartungen echte Sucht verursachen. Ihre Anwendung sollte deshalb unbedingt unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Schlafmittel

Auch bei Schlafmitteln führt unkontrollierter Gebrauch bei manchen Menschen zur Sucht. Sie ist keineswegs ungefährlich, weil es bei Oberdosierung zu Bewußtlosigkeit und lebensgefährlichen Zuständen kommen kann. Für manch einen werden Schlafmittel wegen einer sogenannten paradoxen Wirkung unentbehrlich, das heißt, er reagiert darauf nicht mit Schlafbedürfnis, sondern mit gesteigerter Munterkeit, so daß er sie gleichsam als Aufputschmittel benutzen kann.

Auch Rauschmittelsüchtige greifen, wenn ihr gewöhntes Suchtmittel nicht zur Verfügung steht bzw. keine ausreichende Wirkung mehr entfaltet, oftmals zusätzlich zu Barbituraten. Dasselbe gilt auch für Alkoholkranke; dabei ist die Kombination von Alkohol und Barbituraten besonders gefährlich. Tabelettenmißbrauch ist, der Verbreitung nach, heute ein echtes Übel für die Gesundheit großer Gruppen der Bevölkerung. Jeder einzelne sollte versuchen, ihm entgegenzuwirken, indem er sich vor dem Griff zur Tablette fragt: »Brauche ich sie wirklich? Ist es sinnvoll, eine Aufregung, die augenblicklichen Schmerzen chemisch zu überlisten

 

 

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