Gesundheitslexikon
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Kreislauf

Ober die Wege, auf denen das Blut durch den Körper kreist, unterrichtet das Stichwort Blutkreislauf, über die Störungen, die durch Veränderungen dieser Wege, der Arterien und Venen, beim Blutumlauf in der Peripherie des Körpers, in den Armen und Beinen auftreten können, s. Durchblutungsstörungen, periphere. Hier soll zunächst von den Kräften gesprochen werden, die die Blutzirkulation in Gang halten. – Das ist einmal natürlich das Herz, das das mit Sauerstoff aufgefrischte (arterielle) Blut
in die großen Schlagadern des Körpers pumpt und das verbrauchte (venöse), das ihm aus den großen Blutadern des Körpers zufließt, in die Lunge. (Näheres darüber s. Herz.) Die Kraft des Herzmuskels allein aber würde nicht ausreichen, die Blutzirkulation durch alle Organe des Körpers und bis in die Finger und Zehen hinein aufrechtzuerhalten, wenn es nicht noch andere Kräfte gäbe, die eine Pumpwirkung auf das zirkulierende Blut ausüben. In den Schlagadern ist das die Kraft der Arterienwände selbst, die, im Gegensatz zu den Venen, eine Schicht feiner Muskelfasern haben. Durch Anspannung dieser Muskelfasern wird ein Druck auf das Blut ausgeübt, wodurch der Blutstrom gefördert wird. (über den Blutdruck s. dort). Für die Weiterbeförderung des Blutes in den Venen spielt die Bewegung der Körpermuskulatur eine wesentliche Rolle. Werden Körpermuskeln, z. B. die Wadenmuskulatur, bewegt, so werden sie kürzer und dicker, und dadurch drücken sie zugleich das Blut in den Venen weiter herzwärts. Schließlich spielt als Kraft, die den Blutkreislauf fördert, die Atmung eine sehr wesentliche Rolle: Bei jeder Einatmung wird auf die großen Venen sozusagen eine Saugwirkung ausgeübt, die den BlutrückFluss zum Herzen fördert; durch die gleichzeitige Bewegung des Zwerchfells entsteht eine Art Massagewirkung auf die Bauchorgane, wodurch in ihnen der Blutumlauf eine Förderung erfährt. (Eine gute Atemgymnastik – siehe hierzu unter Atemübungen – ist eins der wichtigsten Mittel zur Unterstützung des Kreislaufs.) Eine Kreislaufschwäche entsteht, wenn eine der Kräfte, die den Kreislauf aufrechterhalten, nachlässt, also z. B. wenn die Kraft des Herzens ungenügend wird oder wenn der Blutdruck absinkt oder wenn die Körpermuskulatur zu wenig bewegt wird oder wenn die Atembewegungen nicht ausgiebig genug sind. Beim Leiden an einer Kreislaufschwäche kommt es vornehmlich darauf an, die Kraft des Herzens durch entsprechende Medikamente wieder zu erhöhen und den Blutdruck wieder so einzuregulieren, wie es notwendig ist. Daneben wird es aber immer auch empfehlenswert sein, die Körpermuskulatur entweder durch eigene Bewegungen oder durch Massage etwas zu aktivieren und außerdem – soweit möglich – auch durch gutes Atmen den Kreislauf zu unterstützen. Wenn der Kreislauf plötzlich, z. B. infolge eines großen Blutverlustes, versagt, so tritt ein Schock ein. Bei der Behandlung eines Schockzustandes gibt der Arzt zunächst Medikamente, die den plötzlich abgesunkenen Blutdruck wieder erhöhen sollen, zugleich wird Sauerstoff zum Einatmen verabreicht, um die Sauerstoffversorgung der Organe auch während der Zeit des herabgeminderten Blutumlaufs nach Möglichkeit auf der notwendigen Höhe zu halten. Die Auffüllung des Gefäßsystems durch eine Bluttransfusion ist das wichtigste Mittel, den Schock zu überwinden.

 

 

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