Gesundheitslexikon
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Massage

Massage ist, vereinfacht ausgedrückt, die mechanische Einwirkung auf die Haut und die darunter liegenden Bindegewebe, Muskeln und Weichteile, wobei die Körperoberfläche entweder durch die Handgriffe des Masseurs, durch Selbstmassage mit Bürsten oder bei der Unterwassermassage mit einem Wasserstrahl bearbeitet wird.
Es gibt im wesentlichen folgende Massagetechniken:
• In der klassischen Massage werden vom Masseur bzw. von der Masseurin verschiedene Handgriffe wie Streichen, Kneten, Klopfen, Reiben, Vibrieren, Schütteln u. a. angewendet, um die Muskeln und/oder das Bindegewebe zu massieren. Dabei kommt es zu einer Steigerung der Durchblutung und örtlichen Freisetzung von körpereigenen Wirkstoffen, während zusätzlich auf reflektorischem Wege eine Stärkung des Gefäßsystems erzielt wird.
• Die Unterwassermassage ist vor allem eine Muskelmassage, wobei Haut
und Körperoberfläche durch den unterschiedlichen Druck des Wasserstrahls massiert werden.
• Bürstenmassagen sind kreislaufanregend und fördern insbesondere die Hautdurchblutung. Sie können gut zu Hause angewendet werden und sollten das tägliche Duschen ergänzen. Wenn nach dem anfänglichen warmen Duschen die Muskulatur gut durchblutet und entspannt ist, sollte die Bürstenmassage in einer kurzen Pause mit langsamen und kreisenden Bewegungen zum Herzen hin erfolgen. Erst vom rechten Fuß bis zur Leiste, dann das linke Bein entsprechend und darauf Bauch und Gesäß. Nun wird vom rechten Handgelenk bis zur Schulter massiert, worauf der linke Arm, die Brust und - soweit allein möglich - der Rücken folgen. Verwenden Sie am besten einen Bürstenhandschuh aus einem Naturprodukt und bürsten Sie sanft und ohne allzu großen Druck. Nach der Bürstenmassage sollten die abgeschliffenen Hautpartikelchen abgeduscht werden.
Die Wirkungen der Massage sind vielfacher Art:
• Die massierte Haut rötet und erwärmt sich, Haut und Muskeln werden besser durchblutet. Wenn die Rumpfmuskulatur kräftig massiert wird, nimmt außerdem die Durchblutung der Arm- und Beinmuskulatur auf reflektorischem Wege zu.
• Der Lymphabfluß wird verbessert, weil die Massage des unter der Haut liegenden Gewebes auch den Druck auf die Lymphgefäße erhöht. Außerdem steigt durch den Massage-druck auf die Vene der venöse Rückstrom und damit der Abtransport der Schlackenstoffe.
• Die mechanische Reizung der sensiblen Nervenenden in der Haut bewirkt eine Erregung der Zellen des vegetativen Nervensystems, wodurch es zu einer vertieften Atmung, Verlangsamung der Herzfrequenz und damit zu einer seelischen Entspannung und Beruhigung kommt. Zusätzlich kann man durch dosierte Bindegewebs- oder Bürstenmassage bestimmter Hautpartien Schmerzzustände innerer Organe (Kopfschmerzen, Migräne, Magenbeschwerden) gezielt verbessern.
• Aber auch die positiven Auswirkungen einer Massage auf den psychischen Zustand sind wichtig. Die Verbesserung der körperlichen Fitness steigert das subjektive Wohlbefinden und erhöht das Selbstvertrauen.
Die Sportmassage dient vor allem dazu, leistungsmindernde Faktoren abzubauen und die Erholungsfähigkeit nach einem Training wieder herzustellen. Weil eine Massage die in der Muskulatur angereicherten Stoffwechsel-Schlacken wieder rascher beseitigt, ist sie im Fitness- und Gesundheitssport eine wichtige flankierende Maßnahme.
Massagen dürfen nicht angewendet werden bei:
• Sportverletzungen, denn dafür sind Ruhigstellung und Kältebehandlung die richtige Erstbehandlung (-- Sportverletzungen);
• fieberhaften Erkrankungen und Entzündungen innerer Organe (Lungenentzündung, Blinddarmentzündung);
• Hauterkrankungen, akuten Venenentzündungen, Blutungen oder offenen Wunden.
Die Handgriffe der klassischen Massage können Sie bei Verspannungen im Halsbereich oder in der Wadenmuskulatur ohne weiteres an sich selbst durchführen. Schwierigere Massagen, etwa Bindegewebsmassagen, Lymphdrainage oder die Deepfriction-Massage bei Überlastungsbeschwerden an Sehnen sollten Sie aber immer einem Fachmann/Fachfrau überlassen. Und denken Sie daran, eine Massage kann nicht an die Stelle der aktiven Aufwärmarbeit vor Beginn des Trainings treten. Massage kann niemals ein Ersatz für den Fitness- und Gesundheitssport sein, sondern immer nur eine sinnvolle ergänzende Maßnahme.

 

 

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