Gesundheitslexikon
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Sauerstoff

Oxygenium; das am häufigsten auf der Erde vorkommende, für alle höher organisierten Individuen lebenswichtige Element mit dem chem. Symbol O. S., in atmosphärischer Luft zu 20,9 °/o enthalten, ist die Schlüsselsubstanz für die im Körper durch Verbrennung (Oxydation) erzeugte Energie und wird, nach Einatmung in die Lunge und Bindung an das Hämoglobin, über den Blutkreislauf an alle Körperteile abgegeben. Die mangelhafte oder gar unterbrochene Sauerstoffversorgung eines Organs führt zu dessen schneller Schädigung (Hypoxie) mit je nach Zeitdauer und Organempfindlichkeit reversiblen oder irreversiblen Schäden. Sauerstoffmangel kann durch eine Verlegung der äußeren Lungenatmung (Ursachen: Fremdkörper
, Entzündung, Wasserschlucken beim Untertauchen usw.), durch ein Versagen des Kreislaufs (Herzversagen, Kollaps, Schock) oder durch eine Blockierung der »inneren Atmung« (Zellatmung), z. B. bei Vergiftung mit Blausäure, zustande kommen. Eine Sauerstoffflasche ist ein schwerer, stets blau angestrichener Metallzylinder mit einem Ventilverschluß. Darin sind unter hohem Druck große Mengen von S. komprimiert, der so in Krankenhäusern und Unfallwagen für die Begasung von Sauerstoffzelten, für Narkosezwecke oder die Wiederbelebung bewußtloser Menschen verfügbar wird. Abgesehen von einer sehr kurzfristigen Zuführung gibt man einem Patienten keinen reinen S. Normalerweise besteht das Atemgemisch aus 50 °/o S. und 50 °/o Luft. Der Inhalt einer Sauerstoffflasche reicht aus, um einen Patienten mit diesem Gemisch einen ganzen Tag versorgen zu können. Die Beatmung mit S. ist eine unterstützende Maßnahme, also kein Heilmittel. Sie wird oft schon vorbeugend angewandt, wenn das Auftreten von Atemschwierigkeiten befürchtet wird, und muß darum nicht notwendigerweise auf den Ernst einer Störung oder Krankheit hindeuten. Frühgeborene bekommen in speziellen »Brutschränken« regelmäßig S. Die Zuführung muß hier genau überwacht werden, da bei zu hoher S. Konzentration eine ernste Augenkrankheit entstehen kann, die sogenannte retrolentale Fibroplasie, bei der Bindegewebe den sonst durchsichtigen Glaskörper hinter der Linse durchwächst und ihn dadurch für Licht undurchlässig macht.

 

 

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