Gesundheitslexikon
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Sportverletzung

Sportverletzungen können entweder durch äußere Gewalteinwirkungen, z. B. wenn zwei Spieler zusammenprallen, oder ohne Fremdeinwirkung entstehen, z. B. beim Umknicken des Fußes. Ansonsten unterscheiden sich Sportverletzungen von anderen Verletzungen in keiner Weise. Ein Arzt sieht einem verstauchten Sprunggelenk nicht an, ob die Verletzung durch einen Sprung oder beim Ausrutschen auf glattem Fußboden verursacht wurde.
Laut Statistik treten bei nur 1,5 Prozent aller Sporttreibenden Verletzungen auf. Dabei ist die Rate im Leistungs- und Spitzensport besonders hoch, und in bestimmten Sportarten, wie z.B. Fußball, sind die Teilnehmer besonders gefährdet. Die Verletzungshäufigkeit in den von uns empfohlenen Ausdauersportarten ist hingegen ziemlich gering.
Aber wie kann man Sportverletzungen vorbeugen?
• Vor Beginn einer sportlichen Betätigung muß das Aufwärmen
durch eine leichte Gymnastik oder einen lockeren Lauf zur Selbstverständlichkeit werden. Neben der Aufwärmarbeit ist aber auch der Schutz vor Auskühlung wichtig.
• Egal, welche Sportart ausgeübt wird, eine sportliche Aktivität dürfen Sie nur durchführen, wenn Sie gesund sind. Dabei gilt die Regel: Je besser der allgemeine Trainingszustand ist, desto geringer ist die Verletzungsgefahr vor allem hinsichtlich der Überlastungsprobleme.
• Liegen Erkrankungen vor, muß so lange auf die Sportausübung verzichtet werden, bis die Erkrankung ausgeheilt ist. Ein einfacher Infekt hat schon des öfteren zu einer Herzmuskelentzündung geführt. Bei anderen Erkrankungen, wie z. B. Zuckerkrankheit, Rheuma, Bronchitis, Bluthochdruck, ist Sporttreiben nicht unbedingt schädlich. Im Gegenteil, oft wird eine dosierte Sportausübung empfohlen. Sie sollte aber mit dem Arzt abgesprochen werden. (Bluthochdruck)
• Eine zweckentsprechende Sportkleidung, dazu gehören natürlich auch gute Sportschuhe, das richtige Sportgerät und das Beherrschen der Technik der betreffenden Sportart, ist wichtige Voraussetzung.
• Bewegungen sollten nicht ruckartig, sondern elastisch und im rhythmischen Wechsel von Spannung und Entspannung durchgeführt werden. Man braucht sich nur zu vergegenwärtigen, daß eine Sehne nur um etwa 4 Prozent dehnbar ist, bei 10 cm also um 4 mm; dann wird verständlich, warum Sehnenzerrungen bei unvorbereiteten Bewegungen, etwa beim Stolpern, Ausrutschen, aber auch beim ruckhaften Anheben einer Last, so leicht entstehen.
Bei jeder Sportverletzung sollte genau geklärt werden, worum es sich handelt. Im Zweifelsfall muß ein Arzt zu Rate gezogen werden. Gerade ein wenig geübter Sportler kann nicht so leicht erkennen, ob es sich nur um relativ harmlose Beschwerden, wie Seitenstechen oder Muskelkater, oder um eine ernsthaftere Sportverletzung handelt. Um akute Beschwerden zu lindern, auftretende Schwellungen einzudämmen oder der Verschlimmerung einer anderen Sportverletzung vorzubeugen, werden hier einige Tips zur Erstbehandlung gegeben. Sie haben sich bewährt und können unbesorgt von Gesundheitssportlern angewendet werden.
• Hautverletzungen gehören zu den häufigsten Verletzungen beim Sport. Selbst bei recht harmlos aussehenden Verletzungen besteht die Gefahr, daß durch die Wunde Krankheitserreger in den Organismus eindringen, weil die schützende Hautoberfläche durchbrochen ist. Besonders gefährlich sind dabei die weitverbreiteten Erreger des Wundstarrkrampfs (Tetanus). Deshalb sollte jeder Sporttreibende vorbeugend eine Tetanusimpfung erhalten, die sich aus einer Grundimpfung und den sich daran anschließenden Auffrischimpfungen in einem Abstand von 5-10 Jahren zusammensetzt. Die »Erste Hilfe« bei Hautverletzungen, bei Platzwunden, Abschürfungen, Schnittwunden und Stichwunden besteht darin, daß die Wunde durch ein keimtötendes Spray, einen sterilen Pflasterverband oder notfalls mit sauberer Wäsche versorgt wird. Auf keinen Fall darf die Wunde berührt oder gar ausgewaschen werden! Bei Schlagaderblutungen muß ein Druckverband angelegt werden.
• Prellungen treten ebenfalls relativ häufig im Sport auf. Durch stumpfe Gewalteinwirkung zerreißen kleinste oder mittelgroße Blutgefäße im Unterhautgewebe, und das Blut aus dem geschlossenen Gefäßsystem tritt in den Zellzwischenraum des Gewebes aus. Man nennt das einen Bluterguß, ein Hämatom. Besonders häufig sind Haut- und Muskelprellungen.
Erste Hilfe bei Prellungen ist eine sofortige Behandlung mit Eis oder kühlen Umschlägen. Bei starken Prellungen wird ein fester Druckverband angelegt, die betreffende Körperpartie wenn möglich hochgelagert bzw. ruhiggestellt. Diese Sofortmaßnahmen führen dazu, daß der Bluterguß innerhalb von 5-10 Tagen wieder aufgesaugt ist und der Sportler bald wieder weitertrainieren kann.
• Muskelzerrungen gehören ebenfalls zu den typischen Sportverletzungen. Bei einer Muskelzerrung kommt es zur Überdehnung einzelner Muskelfasern mit entsprechenden Rissen der Kapillargefäße, wobei sich Blut in das Muskelgewebe ergießt. Der dabei auftretende Bluterguß ist von außen meist nicht sichtbar. Symptomatisch ist ein plötzlich auftretender, stechender Schmerz, der die Funktionsfähigkeit und die weitere Belastungsfähigkeit des Muskels beeinträchtigt. Die Erstbehandlung besteht in Kälteanwendungen, Kompression und Ruhigstellung. Streifen aus undehnbarem Pflaster (Tape) dienen der Entlastung des Muskels. Damit sind Zerrungen in leichteren Fällen, wie sie im Gesundheitssport gelegentlich auftreten können, schon nach etwa einer Woche ausgeheilt. Muskelan- oder -durchrisse, bei denen mehrere Muskelstränge verletzt werden, sind verhältnismäßig schwere Verletzungen und sollten durch einen Arzt intensiver behandelt werden. Sie treten häufig im Leistungssport auf.
• Sehnenzerrungen werden durch plötzliche Überlastungen hervorgerufen. Sie lassen sich nicht immer ganz leicht diagnostizieren, weil sie kaum Schmerzen verursachen. Komplette Sehnenrisse entstehen meistens durch große Gewalteinwirkung, wie etwa der Riß der Achillessehne bei einem Frontalsturz des Skiläufers. Im Gesundheitssport sind diese Verletzungen relativ selten, weil gesunde Sehnen nur bei extremer Zugbeanspruchung reißen. Beim Abriß kleinerer Sehnen genügt häufig die konservative Behandlung durch konsequente Ruhigstellung, während große Sehnenabrisse meist operativ behandelt werden müssen.
• Im Bereich der Gelenke können als Sportverletzungen vor allem Verstauchungen, Verrenkungen und Auskugelungen auftreten, letztere sind im Gesundheitssport relativ selten. Bei einer Verstauchung verlassen die beiden Gelenkflächen ihre Stellung zueinander kurzfristig über das normale Maß der Gelenkbeweglichkeit hinaus aufgrund einer Gewalteinwirkung. Die Hauptsymptome sind Schmerzen, Gelenkschwellungen, Einschränkung der Beweglichkeit, unnormale Gelenkstellung. Sofortmaßnahmen am Ort sind Kälteanwendung, Kompression, Ruhigstellung und Hochlagerung. Man sollte auf jeden Fal einen Arzt aufsuchen und mehrere Röntgenbilder in verschiedenen Ebenen anfertigen lassen. Zu den leichteren Fällen zählt etwa eine Verstauchung des Daumengrundgelenks, beim Volleyballspiel, sie kann bei schneller und richtiger Sofortbehandlung und entsprechender Schonung von allein ausheilen. Schwerere Verstauchungen mit Zerreißung der Gelenkkapsel und Beschädigung der Bänder müssen operativ behandelt und danach für mehrere Wochen im Gips ruhiggestellt werden.

 

 

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