Gesundheitslexikon
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Tetanus

(Wundstarrkrampf). Der Tetanusbazillus findet sich besonders oft in Gartenerde, Straßenschmutz, im Kot von Pferden und Rindern (also am ehesten z. B. in Gartenerde, die mit Pferdedung gedüngt wird), kann aber auch sonst überall im Staub usw. vorkommen. Er gelangt im Allgemeinen durch Verschmutzung einer Wunde zum Menschen. Nicht jedes Hineingelangen von Tetanusbazillen in eine Wunde führt zum Starrkrampf. Es müssen noch besondere Bedingungen hinzukommen, damit sich der Tetanusbazillus in der Wunde vermehren kann. Das wird ihm am ehesten ermöglicht, wenn die Wunde erhebliche Gewebsverletzungen aufweist oder wenn zugleich Fremdkörper
in die Wunde eingedrungen sind; denn der Tetanusbazillus braucht sozusagen Schlupfwinkel innerhalb der Wunde, um gut existieren zu können, weil er zu jenen Bakterien gehört, die vornehmlich ohne Sauerstoff der Luft leben. Kann er sich in den Gewebstrümmern einer Wunde ansiedeln und vermehren, so bleiben die Tetanusbazillen selbst dort liegen. Das Gift aber, das sie bilden, steigt entlang den Nervenbahnen zum Rückenmark und zu den Nervenzentren im Gehirn und verursacht hier eine krankhaft gesteigerte Erregbarkeit. Durch diesen Vorgang sind die Krankheitserscheinungen des Wundstarrkrampfes bedingt, die meist etwa 614 Tage nach der Infektion beginnen: Zunächst stellt sich leichtes Ziehen und eine vermehrte Spannung in den Muskeln ein, die nahe der Verletzungsstelle liegen, dann treten Krämpfe in den Kaumuskeln und in den Gesichtsmuskeln auf; die Nacken, Rücken und Bauchmuskulatur gerät in eine krankhaft gesteigerte Spannung, so dass der Erkrankte schließlich mit stark nach vorn durchgewölbtem Rücken nur noch mit dem Hinterkopf, dem Gesäß und den Fersen dem Bett aufliegt. Neben diesen Dauerkrämpfen treten auch noch einzelne Krampfanfälle auf. Im Schlaf und in der Narkose lassen die Krampferscheinungen der Muskeln nach. Häufigste Komplikation des Tetanus ist eine Lungenentzündung. – Der Wundstarrkrampf ist eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung. Je kürzer die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der ersten Krankheitserscheinungen, desto schwerer ist im Allgemeinen der Verlauf der Krankheit. Alles kommt darauf an, die Erkrankung an Tetanus zu verhüten; sind erst Krankheitszeichen aufgetreten, so besteht höchste Lebensgefahr. Zur Verhütung der Tetanuserkrankung: Es gibt eine aktive Schutzimpfung gegen Tetanus (siehe Impfungen), und es gibt eine Serumprophylaxe, das heißt die Einspritzung eines bestimmten Serums bei solchen Menschen, bei denen der Verdacht auf eine Infektion mit Tetanusbazillen begründet ist ( und dieser Verdacht ist, wie erwähnt, eigentlich bei allen Verletzungen angebracht, zumal, wenn sie ein zerklüftetes Wundgebiet aufweisen). Außer der Serumprophylaxe ist bei solchen Verwundungen eine sehr sorgfältige »Wundtoilette« durch den Arzt von besonderer Bedeutung für die Verhütung einer Tetanuserkrankung. Die geschädigten Gewebsteilchen werden dabei sehr sorgfältig mit dem Messer abgetragen.

 

 

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