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Muskelkater

Der Muskelkater dürfte der häufigste Muskelschmerz sein; er kommt immer in Verbindung mit einer Bewegung zustande. Ein Muskelkater tritt etwa 1-2 Tage nach einer sportlichen Tätigkeit auf und äußert sich als Schmerz bei Bewegung. Häufig liegen folgende Bedingungen vor:
• Nacheiner längeren Ruhepause wird erstmals wieder Sport betrieben.
• Vor Beginn der sportlichen Betätigung erfolgte kein richtiges Aufwärmen.
• Die nach einer längeren Pause wieder begonnene sportliche Betätigung wurde zu rasch gesteigert.
• Es werden ungewohnte Bewegungen durchgeführt, die bisher im Bewegungsrepertoire des Übenden nicht vorhanden waren.
Bezüglich der physiologischen Ursachen des Muskelkaters war man früher der Meinung, daß sich bei verstärkter Muskelarbeit im Muskel saure Stoffwechselprodukte, insbesondere Milchsäure
, anhäufen, die zu einer leicht entzündlichen Reizung des Gewebes führen. Bekanntlich wird Milchsäure bei starker Muskelarbeit ohne ausgleichende Sauerstoffversorgung des Gewebes gebildet. Wenn nun diese Milchsäure nicht vollständig abgebaut wird und sich im Gewebe staut, können dadurch Schmerzen ausgelöst werden. Deshalb sah man darin zunächst auth die Ursache des Muskelkaters. Allerdings müßte dann der Muskelschmerz zum Zeitpunkt der höchsten Milchsäurekonzentration, nämlich direkt nach Belastungsende, am größten sein. Der Muskelkater tritt aber erst 1 oder 2 Tage nach der sportlichen Belastung auf, während die Milchsäure bereits wenige Stunden nach Beendigung der sportlichen Tätigkeit wieder den Normalwert erreicht hat.
In der Sportmedizin ist man deshalb heute der Auffassung, daß Muskelkater dadurch entsteht, daß durch Krafteinwirkung im Bindegewebe der betreffenden Muskulatur ganz feine Risse entstehen, die, zunächst nicht bemerkt, nach 1-2 Tagen zu den typischen Muskelschmerzen führen. Diese Muskelschmerzen verschwinden allerdings nach 2-4 Tagen wieder, weil dann die Muskelrisse abgeheilt sind. Wenn die Schmerzen länger als 5 Tage anhalten, sollte man einen Arzt aufsuchen, weil es sich dann möglicherweise um eine ernsthaftere Verletzung handeln kann.
Zur Behandlung eines Muskelkaters eignen sich:
• Bewegungen mit geringer Belastungsintensität,
• Lockerungs- und Dehnungsübungen,
• Bäder, Sauna, Wärmeanwendungen.
Ein Patentrezept gegen Muskelkater gibt es nicht, aber die genannten Anwendungen führen zu einer Steigerung der lokalen Muskeldurchblutung und damit auch zu einer verbesserten Ver- und Entsorgung des Muskels. Wenn sich der heimgesuchte Muskel wieder erholt hat, führt die nächste Belastung nicht mehr zu einem Muskelkater. Auch hier gilt die Devise: Regelmäßiges Sporttreiben ist das beste Vorbeugungsmittel! Ganz verhindern kann gerade der Bewegungsanfänger einen Muskelkater wohl nie. Wenn Sie sich aber vorher richtig warm machen und das Bewegungsprogramm regelmäßig durchführen, werden Sie sicherlich mit dieser Form des »Katers« nicht allzu viele Probleme haben.

 

 

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