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Gebärmuttergeschwülste

Die gutartigen Muskelgeschwülste der Gebärmutter (Myome) sind die häufigsten aller Tumoren an den Geschlechtsorganen. Das Wachstum der Myome ist an die Eierstockfunktion gebunden. Nach den Wechseljahren beginnen sich die Myome von selbst zurückzubilden. Nach dem Sitz unterscheidet man die Gehärmutterkörpermyome und die viel selteneren Gebärmutterhalsmyome. Nach der lQächstumsrichtung unterscheidet man innerhalb der Gebärmutterwand gelegene Myom
e und solche Myome, die mehr nach der Außenseite der Gebärmutter oder mehr nach der Gebärmutterhöhle hin wachsen. Die Beschwerden richten sich nach Sitz, Wachstumsgröße, Größe und Beschaffenheit der Tumoren. Die häufigsten Anzeichen sind Blutungsstörungen und Druck auf die Nachbarorgane (Harnblase, Darm, Kreuzbein). Schmerzen verschiedener Art und Intensität können ebenfalls auftreten. Im Laufe der Zeit kann es zu Erweichung, Absterben, Verjauchung oder Verkalkung des Myoms kommen. Gestielte Myome erzeugen bei einer plötzlichen Stieldrehung die dramatischen Symptome eines Durchbruchs. Der Übergang in eine bösartige Muskelgeschwulst (Sarkom) ist sehr selten. Kleine Myome bedürfen keiner Behandlung. In den übrigen Fällen muss der Arzt zwischen Operation, Strahlentherapie und Hormonbehandlung wählen. – Polypen der Gebärmutter sind gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Sie verursachen blutigen AusFluss oder stärkere Blutungen. Die operative Entfernung ist einfach. Das dabei gewonnene Gewebe wird mikroskopisch untersucht, um einen Krebsverdacht auszuschließen.–Die bösartigen Geschwülste der Gebärmutter werden in drei Gruppen eingeteilt: Krebs (Karzinom), Sarkom und Chorionepitheliom. Der Gebärmutterkrebs wird in zwei Gruppen unterteilt, die sich in bezug auf Diagnose, Prognose und Verlauf wesentlich voneinander unterscheiden. Das Gebärmutterhalskarzinom (Kollumkarzinom, auch Zervixkarzinom) macht drei Viertel aller Genitalkarzinome der Frau aus. Der Häufigkeitsgipfel liegt im 5. Lebensjahrzehnt, es kommen aber auch Fälle bei 25jährigen Frauen vor. Das Karzinom beginnt mit einer bösartigen Entartung der obersten Schleimhautzellen, wächst erst von da aus in die Tiefe des Gebärmuttergewebes und greift zuletzt auch auf die Nachbarorgane über. Frühsymptome, die für die Patientin erkennbar sind, gibt es nicht. Deshalb sind bei allen Frauen über 25 Jahren jährliche Vorsichtsuntersuchungen zu empfehlen. Die ersten Erscheinungen – Blutungen beim Geschlechtsverkehr oder beim Stuhlgang, fleischwasserfarbiger AusFluss – treten leider verhältnismäßig spät auf. Durch Untersuchung mit dem Kolposkop und Zytodiagnostik stellt der Facharzt die einwandfreie Diagnose. Behandlung: Radikaloperation, Röntgennachbestrahlung, Zytostatika. – Der Gebärmutterkörperkrebs (Korpuskarzinom) macht r und ein Viertel aller Genitalkrebse der Frau aus und befällt häufiger Frauen zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Das Hauptsymptom ist die unregelmäßige Blutung ohne Schmerzen und ohne WeißFluss. Die Diagnose kann nur anläßlich einer Ausschabung gestellt werden. Die Heilungsergebnisse durch Operation sind relativ günstig, da erst spät Krebsabsiedlungen gebildet werden. – Das Sarkom der Gebärmutter ist fünfzigmal seltener als der Gebärmutterkrebs. Es kommt in jedem Lebensalter und in jedem Teil der Gebärmutter vor. Blutungen sind die häufigsten Anzeichen. – Das Chorionepitheliom entwickelt sich durch krebsige Wucherung von Zellen des Mutterkuchens (Plazenta). Kommt nach Geburten oder Fehlgeburten vor. Diese Geschwulst wächst sehr rasch und bildet früh Tochtergeschwülste. Anzeichen: Die Gebärmutter bildet sich nach der Entbindung nicht zurück; unregelmäßige Blutabgänge. Die Diagnose wird durch eine Ausschabung der Gebärmutter gestellt. Behandlung: Operation mit Nachbestrahlung.

 

 

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