Gesundheitslexikon
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Brand

(Gangrän). Zu einem örtlichen Gewebstod kommt es im Allgemeinen, wenn der Stoffwechsel durch Abschnürung des Kreislaufes oder durch unmittelbare Gewebsschädigung unterbrochen wird. Das ist zum Beispiel der Fall bei Zertrümmerung und Zerquetschung sowie bei krampfhafter Gefäßverengung. Das Schicksal der abgestorbenen Gewebsteile hängt von den Einwirkungen der Außenwelt ab. Man unterscheidet zwei Formen der Gangrän: 1. Trockener Brand: das abgestorbene Gewebe vertrocknet und schrumpft durch die Wasserverdunstung; das betroffene Gewebe erhält ein lederartiges, blauschwarzes Aussehen, man spricht von einer Mumifikation. Der trockene Brand wird an den Extremitäten
, Ohren, Nase und Nabelschnurrest des Neugeborenen beobachtet. 2. Feuchter Brand (die Gangrän im engeren Sinn): wenn das abgestorbene Gewebe durch Fäulnisbakterien zersetzt wird; es kommt dabei zu einem stinkenden, fauligen Gewebszerfall. Der feuchte Brand kann direkt oder nach anfänglicher Mumifikation eintreten. Bevorzugte Stellen: Extremitäten und solche innere Organe, die mit der Außenwelt in Verbindung stehen (Lungen, Darm, Gebärmutter). Wenn ein feuchter Brand durch gasbildende Bakterien hervorgerufen wird, entsteht ein Gasbrand (siehe dort). Ursachen eines Brandes können sein: Arterienverkalkung, Zuckerkrankheit, Gefäßerkrankungen verschiedener Art, Erfrierung. Begünstigt wird das Auftreten einer Gangrän durch das Gefäßgift Nikotin, das die ständige Engerstellung der Arterien fördert. – Eine Sonderform bildet das Druckgeschwür (Dekubitus, Wundliegen) am Kreuzbein bei längerer Bettruhe, vor allem bei gelähmten oder benommenen Patienten. –Beim feuchten Brand besteht immer die Gefahr einer Blutvergiftung. Bei bereits weiter fortgeschrittenem Brand bleibt nichts anderes übrig, als das betroffene Glied in noch gut durchblutetem Gewebe zu amputieren. Das lässt sich vermeiden, wenn bei den ersten Anzeichen einer mangelhaften Blutversorgung (Kältegefühl, taubes Gefühl, Kribbeln, oft auch heftige Schmerzen, bläuliche Verfärbung) eine energische Behandlung durch den Arzt einsetzt (siehe Durchblutungsstörungen).

 

 

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