Gesundheitslexikon
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Knochenkrankheiten

Knochenfehlbildungen und K. haben die verschiedensten Ursachen, z. B. akute und chronische Infektionen, Unfälle, falsche Ernährung, Hormonstörungen, Tumore, Geburtsfehler u. a. Die akute Osteomyelitis ist eine Entzündung des Knochenmarkes und seiner Umgebung durch bakterielle Infektion. Verantwortlich sind Eitererreger, hauptsächlich Staphylococcus aureus (s. Staphylokokken
). Die Osteomyelitis tritt besonders in der Kindheit auf. Mit hohem Fieber und starken Schmerzen zeigt sie ein schweres Krankheitsbild. Das Blutbild weist eine erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen auf. Oft sind die Extremitäten geschwollen. Der Staphylococcus aureus reagiert besonders empfindlich auf Antibiotika. Daher verspricht die frühzeitige Behandlung damit gute Erfolge.

Ostitis ist der allgemeine Begriff für Knochenentzündungen. Eine Form z. B. entsteht infolge einer Überfunktion der Nebenschilddrüse (s. endokrine Drüsen); es kommt dabei zu einem unregelmäßigen Ab und Aufbau der Knochensubstanz (Ostitis fibrosa generalisata oder Recklinghausensche Krankheit), die Knochen werden dicker aber weicher. Die Ursache der Pagetschen Krankheit (Ostitis deformans, auch Osteodystrophia deformans genannt) ist nicht bekannt. In diesem Falle kommt es zur Verkrümmung der Ober und Unterschenkelknochen und zur Verdickung der Schädelknochen. Auch Syphilis und Tuberkulose können Knochen zerstören. Knochentuberkulose verursacht den sog. Knochenfraß, eine Abszeßbildung im Knochen, die in die Gelenke durchbricht.

Abnorme Knochenbrüchigkeit bei Kindern beruht meist auf einer ererbten Fehlsteuerung der Knochenbildung. Die Sprödigkeit der Knochen bei älteren Menschen ist normal, begünstigt aber die Entstehung von Frakturen. Deshalb müssen sich alte Menschen besonders vor Stürzen hüten. Schwerwiegend ist bei alten Menschen eine Schenkelhalsfraktur.

Die Rachitis (Englische Krankheit) ist eine Systemerkrankung der Knochen im Säuglings und Kleinkindalter. Ausgelöst wird sie durch Mangel an Vitamin D. Der Darm nimmt zuwenig Kalzium auf, die Knochen erhalten nicht die notwendige Festigkeit. Deformierungen wie 0 Beine, »Hühnerbrust« und der sog. »Rosenkranz« an den Rippen sowie Mißbildungen der Zähne entstehen. In weitgefaßten Vorbeugebehandlungen werden den Kleinkindern Vitamin D Präparate verabreicht. Seit nach Vitamin D Stößen gewisse unerwünschte Nebenwirkungen (z. B. »Wolkenschädel. durch vorzeitigen Verschluß bzw. durch Verknöcherung der Schädelnahtstellen und Fontanelle) beobachtet wurden, ist man mit dieser Art der Medikation (Stoßtherapie) zurückhaltender. Allerdings zwingt die mangelhafte Mitarbeit der Eltern in sozial schlechter gestellten Bevölkerungsgruppen die staatliche Gesundheitsfürsorge, für diese Bereiche die Rachitisprophylaxe (Vorbeugebehandlung) mit Vitamin DStößen beizubehalten (s. auch Vitamine). Normalerweise lassen gute hygienische Wohnverhältnisse, ein abwechslungsreicher Speiseplan, viel Luft und Sonneneinwirkung und zeitweilige VitaminD reiche Zusatznahrung die Rachitis nicht in Erscheinung treten.

Als Osteomalazie bezeichnet man Störungen der Knochenbildung. Es kommt zu einem mangelhaften Einbau von Mineralien in das EiweißKnochen Grundgerüst (Osteoid). Die Knochen sind weich und verbiegen sich leicht. Die Ursachen der Osteomalazie sind vielfältig. Zu den angeborenen Mißbildungen zählt u. a. der Klumpfuß und die Hüftgelenkluxation (s.

Gelenke). Bei bestimmten Krebserkrankungen (Karzinom) der Brust, der Vorsteherdrüse (Prostata), der Nieren und des Magens werden Krebszellen bevorzugt in die Knochen verschleppt. Es kommt dort zu den sog. Metastasen. Das Sarkom, eine bösartige Bindegewebsgeschwulst, vermag den Knochen schnell zu zerstören.

 

 

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