Gesundheitslexikon
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Gonorrhoe

Tripper; die häufigste und am leichtesten zu heilende Geschlechtskrankheit. Erreger sind die Gonokokken, die nur von Mensch zu Mensch (in der Regel beim Geschlechtsverkehr) übertragen werden. Daher ist G. am stärksten bei Personen verbreitet, die häufig Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern haben. Die Absonderung a (Eiter) erkrankter Schleimhäute oder Lymph knoten ist die einzige Ansteckungsquelle. Die Anstekkung kommt daher fast nur durch unmittelbaren Kontakt mit diesen Absonderungen zustande. In ganz seltenen Fällen können auch Gegenstände wie Waschlappen, Handtücher und ähnliche Utensilien Überträger sein, wenn sie kurz vor der Benutzung mit den beschriebenen Absonderungen in Berührung kamen. Besonders Mädchen bis zu 6 Jahren sind unter solchen Umständen infektionsgefährdet. Eine Sonderstellung nimmt die gonorrhoische Entzündung
der Augenbindehaut bei solchen Säuglingen ein, die sich während der Geburt in der Scheide der erkrankten Mutter infiziert haben. Hier kann Erblindung die Folge sein (s. Augenkrankheiten) Seitdem jedoch gesetzlich das Eintröpfeln bakterientötender Medikamente in die Augen aller Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt vorgeschrieben wurde, ist diese Ursache der Blindheit praktisch verschwunden.

Symptome: Die ersten Beschwerden können schon einen Tag, aber auch erst 2 oder 3 Wochen nach der Ansteckung auftreten. In der Regel zeigen sie sich nach 3 bis 5 Tagen. Bei Männern sind es Schmerzen (Stechen oder Brennen) beim Wasserlassen, eine leichte Schwellung der harnableitenden Wege und die Absonderung einiger Eitertropfen aus der äußeren Harnröhrenöffnung. Wenn die Infektion auf die Schleimhäute der Harnröhre, der Blase und anderer Organe übergreift, werden die Beschwerden heftiger. Bei Frauen sind die ersten Beschwerden weniger auffallend. Auch hier treten Schmerzen beim Wasserlassen auf, die aber weniger stark sind, da die weibliche Harnröhre kürzer ist als die männliche. Außerdem kommt es zu gelblichem Scheidenausfluß und gelegentlich zu einer schmerzhaften Schwellung oder Entzündung der Bartholinischen Drüsen am Scheideneingang (s. auch männl. und weibl. Geschlechtsorgane).

Komplikationen: Bei der unbehandelten G., die in eine chronische Verlaufsform übergeht, sind viele Komplikationen möglich. Abgesehen von der bleibenden Ansteckungsmöglichkeit für andere, kann es zu einem entzündlichen Verschluß der Eileiter oder der Samenleiter kommen, was u. U. zur Unfruchtbarkeit führt. Seltener sind Gelenkerkrankungen, die ähnlich wie rheumatische Erscheinungen verlaufen, allerdings meist mehrere Gelenke befallen und schwer heilbar sind. Weiterhin sind Entzündungen am Herzen (Endokarditis), Blasenentzündungen, Prostataerkrankungen, Entzündungen und Abszesse der Eierstöcke möglich.

Behandlung: Die modernen Behandlungsmethoden sind, wenn sie rasch angewandt werden, absolut sicher. Die Heilungsquote beträgt praktisch 1000/0. Jeder Arzt kann sie durchführen. Meist genügen einige Penicillininjektionen oder die Verordnung eines anderen, oral einzunehmenden Antibiotikums.

 

 

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