Gesundheitslexikon
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Drüsen

Die »echten« Drüsen, die auch vom Arzt mit dem Wort »Drüsen« bezeichnet werden, sind Organe, die aus einem besonderen Drüsengewebe bestehen. Die Zellen dieses Gewebes haben die Fähigkeit, bestimmte Stoffe zu erzeugen, die dann durch den Ausführungsgang der Drüse nach außen oder in den Hohlraum eines Organs hinein abgeleitet werden. Solche Drüsen sind z. B. die über die ganze Haut verteilten Schweiß- und Talgdrüsen, dann
die Speicheldrüsen, die Bauchspeicheldrüse (die ihr Sekret durch einen Ausführungsgang in den Zwölffingerdarm absondert), die Leber, die, als Produkt ihrer Drüsenzellen, die Galle bildet, welche durch den Gallengang zum Zwölffingerdarm abgeleitet wird, usw. Nicht alle »echten« Drüsen haben einen solchen Ausführungsgang für das Produkt ihrer Drüsenzellen. Es gibt auch Drüsen, welche die Absonderung ihrer Zellen direkt an das Blut abgeben. Sie heißen Drüsen mit innerer Sekretion oder »endokrine Drüsen« (oder manchmal auch »Blutdrüsen«), und die von ihnen gebildeten Wirkstoffe heißen »Hormone«. Solche innersekretorischen Drüsen sind z. B. die Schilddrüse, die Hirnanhangsdrüse, die Nebennieren usw. über sie und ihre Wirkstoffe ist in den einzelnen Abschnitten, die diese Drüsen besprechen, sowie unter Hormone Näheres gesagt. In der Umgangssprache werden aber auch die Lymphknoten, die beispielsweise zu beiden Seiten des Halses unterhalb des Kieferbogens liegen, ferner in den Achselhöhlen, in den Leistenbeugen usw., als »Drüsen« bezeichnet. Man spricht von »geschwollenen Drüsen«, wenn diese Lymphknoten anschwellen, weil ihnen plötzlich eine besondere Mehrarbeit zugemutet wird. Das ist der Fall, wenn im Bereich ihrer »Zuständigkeit«, also im Gebiet, von dem aus die feinen Lymphgefäße – wie die Eisenbahnlinien eines Gebietes zu einem Hauptbahnhof – zu den Lymphknoten zusammenlaufen, Krankheitserreger eine Entzündung hervorgerufen haben. So treten beispielsweise »geschwollene Drüsen« in der Leistengegend auf, wenn am Fuß oder im Unterschenkel eine Entzündung entstanden ist; die »Drüsen« am Hals werden dick, wenn ein Zahn eitert oder eine Mandelentzündung eingetreten ist; bei einer Entzündung an der rechten Hand stellen sich »geschwollene Drüsen« in der rechten Achselhöhle ein, usw. (Als Beispiel dazu sei auch auf den Abschnitt Blutvergiftung verwiesen). Solche »geschwollenen Drüsen« sind ein Zeichen dafür, dass diese Lymphknoten mit der Vernichtung von Krankheitserregern und Entzündungsprodukten beschäftigt sind, die ihnen über die Bahnen der Lymphgefäße zugeleitet wurden und die den Organismus insgesamt bedrohen würden, wenn es nicht die Barriere der Lymphknoten gäbe.

 

 

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