Gesundheitslexikon
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Gelbsucht der Neugeborenen

Bei über der Hälfte aller Neugeborenen tritt zwischen dem 3. und 5. Lebenstag eine leichte Gelbfärbung der Haut auf, die sich wieder von selbst zurückbildet. Ursache ist eine Unreife der Leber in funktioneller Hinsicht. Vorsicht ist geboten, wenn die Gelbsucht schon bei der Geburt besteht oder vor dem 2. Lebenstag auftritt, wenn die Gelbsucht sehr stark ist und wenn sie über zwei Wochen anhält. In diesen Fällen kommen als Ursache neben Leberfunktionsstörungen und Engen in den Gallenwegen vor allem hämolytische Erkrankungen (mit Zerstörung der roten Blutkörperchen
) in Betracht. Die »fetale Erythroblastose« beginnt bereits vor der Geburt und beruht auf einer Auseinandersetzung zwischen mütterlichem und kindlichem Blut, die durch Ungleichheit in den Blutgruppen ausgelöst wird. Die meisten dieser Erythroblastosen sind durch den Rhesusfaktor bedingt. Die ungünstige RhKonstellation – nämlich Rhpositiver Mann und rhnegative Frau – führt nur in jeder 10. davon betroffenen Ehe tatsächlich zu einer fetalen Erythroblastose. Das erste Kind erkrankt noch nicht. Erst ab der zweiten Schwangerschaft werden die Antikörper in stärkerem Maße produziert und lösen die Erkrankung der Kinder aus. Neben der Gelbsucht kommt es zu einer Blutarmut und allgemeinen Wassersucht. Bei Ablagerung des Gallenfarbstoffes in gewissen Kernen des Gehirns kommt es als Zeichen einer Gehirnschädigung zu Apathie, Trinkunlust, Krämpfen und schrillem Schreien. Durch eine frühzeitige Blutaustauschtransfusion kann die Gelbsucht der Gehirnkerne verhindert werden. Diese Austauschtransfusion wird mit der 23fachen Blutmenge des Neugeborenen durchgeführt. Das Spenderblut muss Rhnegativ sein. Die fetale Erythroblastose kann schon während der Schwangerschaft durch Untersuchung der Blutgruppen der Eltern und durch Bestimmung des Antikörperspiegels im mütterlichen Blut vorausgesagt werden. Bei besonderer Gefährdung wird heute der Blutaustausch bereits am noch im Mutterleib befindlichen Kind vorgenommen. Es sind Seren in Entwicklung, mit deren Hilfe man in Zukunft die Antikörperbildung bei der Mutter überhaupt wird verhindern können. – Siehe auch unter den beiden Stichwörtern Blutgruppen und Schwangerschafl.

 

 

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