Gesundheitslexikon
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Gehirngeschwulst (Gehirntumor)

Während es sonst besonders wichtig ist, zwischen gutartigen und bösartigen Geschwülsten zu unterscheiden (siehe dazu unter Geschwülste), spielt dieser Unterschied bei den Gehirngeschwülsten praktisch eine weniger große Rolle. Es genügt eigentlich, dass überhaupt eine Geschwulstbildung im Gehirn auftritt, um diese Erkrankung für den Betroffenen zu einer »bösartigen« zu machen, das heißt hier: zu einer Erkrankung, die so bald wie möglich beseitigt werden muss, wenn sie den Betroffenen nicht in ernste Gefahr bringen soll. Das ist verständlich: Auch eine im Gegensatz zum Krebs
gutartige Geschwulst im Gehirn – entstanden z. B. durch Wucherung des Nervenstützgewebes, durch örtliche Ausweitung eines Blutgefäßes oder durch Bildung einer Echinokokkenzyste – bedingt allein schon durch ihr langsames Größerwerden sehr bald erhebliche Krankheitserscheinungen. Durch eine solche Geschwulst wird das umgebende empfindliche Gehirngewebe gedrückt und geschädigt. In jedem Fall ist deshalb eine möglichst baldige Beseitigung erforderlich. Sie ist heute durch die schnelle Weiterentwicklung und Vervollkommnung der Methoden der Gehirnchirurgie (Neurochirurgie) viel öfter als früher möglich und führt dann auch zu einer wirklichen Heilung. Die genaue Diagnose einer Gehirngeschwulst (siehe dazu auch das Stichwort Gehirn, letzter Abs.), zu der ebenfalls in den letzten Jahren eine ganze Reihe neuer Methoden ausgearbeitet wurde, erfordert besonders große fachärztliche Erfahrung und viele technische Hilfsmittel. Sie kann deshalb in den allermeisten Fällen nur in einer Spezialklinik durchgeführt werden. Eine solche genaue Diagnose ist notwendig, wenn einzelne Krankheitszeichen auftreten, die den behandelnden praktischen Arzt an die Möglichkeit denken lassen, dass ihre Ursache eine Geschwulstbildung im Gehirn sein könnte. Zu diesen ersten Krankheitszeichen gehören einmal solche, die durch eine Zunahme des Gehirndrucks zustande kommen, wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, gelegentliches Erbrechen ohne sonst erkennbare Ursache, Verlangsamung des Pulsschlags und Störungen der Sehkraft. Außerdem treten oft frühzeitig Lähmungen in einzelnen Muskelgruppen auf, die dadurch zustande kommen, dass die Geschwulst auf jene Stelle des Gehirns drückt, von der aus die Bewegungen dieser Muskelgruppen gesteuert werden.

 

 

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