Gesundheitslexikon
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Fettsucht

Drei Faktoren sind es, die, jeder für sich oder auch alle drei zusammen, zur Fettsucht führen können: die Mästung, die Trägheit und bestimmte Stoffwechselstörungen. über Mästung und Trägheit braucht nicht viel gesagt zu werden. Es ist selbstverständlich, dass ein Mensch langsam immer mehr an Gewicht zunimmt (immer mehr Fett ablagert), wenn er täglich etwas mehr ißt, als sein Körper verbraucht. Dieser Mangel an Übereinstimmung zwischen Zufuhr und Verbrauch kann dadurch gegeben sein, dass bei normalem Verbrauch (durch normale körperliche Bewegung) mehr als üblich gegessen wird (Mästung), oder dadurch, dass zwar normal gegessen wird, ein Mensch aber jede körperliche Bewegung peinlichst vermeidet (Trägheit). In vielen Fällen arbeiten beide Vorgänge Hand in Hand. Durch zu reichliches Essen nimmt ein Mensch an Gewicht
zu; dadurch fallen ihm körperliche Bewegungen schwerer, und er wird träger und so fort. Vorschläge, wie man diese Schraube wieder zurückdrehen kann, sind unter Entfettungskuren genannt. Einzelheiten dazu auch in den Stichwörtern Appetit, Diät und Fastenkuren. Der dritte obengenannte Faktor für die Entstehung einer Fettsucht – bestimmte Stoffwechselstörungen – ist nicht so leicht festzustellen. Es bedarf oft sehr eingehender ärztlicher Untersuchung, um die Art dieser Stoffwechselstörung im Einzelfall zu erkennen. Vornehmlich kommen drei Drüsen mit innerer Sekretion (siehe Drüsen), die normalerweise den Stoffwechsel beeinflussen, in Frage: die Hirnanhangsdrüse, die Schilddrüse und die Keimdrüsen (Eierstöcke, Hoden). In den Abschnitten, die über die Hormone dieser Drüsen berichten, ist auch über diese Beziehungen gesprochen. Stellt sich bei der ärztlichen Untersuchung heraus, dass eine Minderfunktion einer dieser Drüsen die Ursache der Fettsucht ist, so ist damit auch der Weg zu ihrer erfolgreichen Behandlung gewiesen. Es sei hier noch erwähnt: Wie bei den Tieren, so gibt es auch unter den Menschen »gute« und »schlechte Futterverwerter«. Das ist eine Frage der Konstitution, die man ererbt hat. Es gibt Menschen, die verhältnismäßig wenig essen, sich dabei ziemlich viel körperlich betätigen und dennoch Fett ansammeln, und es gibt andere, die »essen können, soviel sie wollen«, und doch immer mager bleiben. Bis zu einer gewissen Grenze muss man das hinnehmen. Es gibt eben dicke und dünne Menschen. Aber das braucht nicht über eine gewisse Grenze hinauszugehen. Besteht diese Gefahr, ist das Einhalten entsprechender Kostvorschriften (siehe Diät und Entfettungskuren) am wichtigsten. Viel seltener ist die ärztliche Verordnung von Hormonpräparaten notwendig. Auch seelische Einflüsse können auf das Körpergewicht einwirken. Man denke nur an den »Kummerspeck« – Essen als Ersatzbefriedigung. über psychische Einflüsse s. auch Abmagerung. Manchmal kommt man daher bei der Behandlung Fettsüchtiger ohne Psychotherapie nicht aus.

 

 

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