Gesundheitslexikon
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Blutreinigungskuren

Es ist eine alte Vorstellung, dass sich im Laufe der Zeit im Organismus alle möglichen Schlackenstoffe ansammeln, die für viele kleine Übel – und vielleicht sogar für das große des vorzeitigen Alterns – verantwortlich sind, und dass es deshalb sehr ratsam ist, dem Körper von Zeit zu Zeit in seinem Bestreben, diese Schlackenstoffe restlos zu beseitigen, nachdrücklich behilflich zu sein. Mit dieser Hilfe ist man in früheren Zeiten recht energisch gewesen, und so waren Aderlässe, stark abführende Mittel und Brechmittel die drei hauptsächlichsten Maßnahmen bei der Durchführung einer Blutreinigungskur, die – wie das Großreinemachen im ganzen Haus – in das Frühjahr verlegt wurde, weil anzunehmen ist, dass sich während des Winters am meisten Schlackenstoffe im Körper angesammelt haben. Heutzutage ist man etwas milder mit sich, und die Blutreinigungskuren sind deshalb weniger »heroisch«, sicher aber nicht weniger gut wirksam. Es kommen folgende Möglichkeiten in Betracht: Einhaltung einer vorwiegend vegetarischen Diät
. (Darüber Näheres unter Diät). – Oder: Einschaltung von ein oder zwei Milchtagen in der Woche, an denen außer etwas Vollkornbrot nichts gegessen, sondern lediglich Milch getrunken wird. –Oder: Einschaltung von ein oder zwei Rohkosttagen (an Stelle der Milchtage), an denen nur Rohkost gegessen wird. Darüber s. Rohkost. –Oder Durchführung einer Fastenkur, wie sie unter Fastenkuren besprochen ist. – Weiterhin: Sorge für ausgiebige körperliche Bewegung in frischer Luft, Luftbäder und Wasseranwendungen. Besuch einer Sauna. – und schließlich – wenn auch keineswegs in letzter Linie – Anwendung entsprechender Heilkräuter. Blutreinigend wirken: Löwenzahn, Brennessel, Schafgarbe, Spitzwegerich, Tausendgüldenkraut, Faulbaumrinde – morgens nüchtern einige Wochen hindurch eine Tasse Tee von diesen Kräutern trinken. – In diesem Zusammenhang hier noch drei Rezepte für Blutreinigungskuren mit Heilkräutern. Kräutersaftkuren: Frische Blättchen und Wurzeln von Schafgarbe, Spitzwegerich, Huflattich, Schöllkraut, Löwenzahn, Zichorienwurzel, Sauerampfer und Zinnkraut werden gemischt, geschnitten und in einer entsprechenden Presse ausgedrückt. Man nimmt von diesem Saft mor gens und abends einen Kaffeelöffel bis einen Eßlöffel voll. Der Saft kann auch zu gleichen Teilen mit Honig vermischt werden. Kräuterteekuren: Die eben genannten Pflanzen werden getrocknet; morgens und abends eine Tasse Tee davon trinken. Kräutersuppenkur: Eine Handvoll Blätter von Schafgarbe, Gundelrebe, kleinem Wiesenknopf, Waldmeister, gekrümmter Fetthenne, Maßliebchen, Brunnenkresse, Gartenkresse, Gartenampfer, Brennessel, gemeinem Portulak und Gartenkerbel werden abgespült und weichgekocht, dann durch einen Durchschlag gepreßt. Der mit einer Mehlschwitze angerichteten Suppe wird geröstetes Brot beigegeben. Man ißt täglich einen Teller dieser Suppe.

 

 

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