Gesundheitslexikon
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Basedowsche Krankheit

Der Merseburger Arzt Basedow hat 1840 eine Krankheit beschrieben, die durch das Auftreten von Schilddrüsenvergrößerung (Struma, Kropf), Pulsbeschleunigung und Hervortreten des Augapfels charakterisiert ist. Dieser Erkrankung liegt eine Funktionssteigerung der Schilddrüse zugrunde. Die krankhaft vermehrte Produktion des Schilddrüsenhormons führt zu einer Steigerung des Stoffwechsels mit weiteren Folgen für den gesamten Organismus. Es gibt alle Grade von Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), doch nur, wenn die drei genannten Symptom
e vorhanden sind, darf man von einer Basedowsdien Krankheit sprechen. Nach der Zuckerkrankheit ist die Hyperthyreose die häufigste Hormonerkrankung; Frauen werden von ihr viermal häufiger als Männer betroffen. Man findet sie in Meereshöhe häufiger als im Gebirge, ebenso häufiger in der Stadt als auf dem Lande. Die letzte Ursache dieser Erkrankung ist nicht geklärt; Vererbung und seelische Einflüsse spielen sicherlich eine Rolle. Weitere Anzeichen der Schilddrüsenüberfunktion: Glanzauge, weiter Lidspalt, seltener Lidschlag; allgemein gehetzter Eindruck, zittrige Hände, Schwitzen, Hitzegefühl, Ermüdbarkeit, Muskelschwäche, Durchfälle, Gewichtsabnahme trotz guten Appetits, Haarausfall, Potenzstörungen beim Mann, Regelstörungen bei der Frau, Schlafstörungen.–Der Arzt kann sich heute über das Ausmaß der Funktionsstörung der Schilddrüse mittels der modernen Labordiagnostik sehr genau orientieren: Grundumsatzbestimmung, RadiojodTest, SchilddrüsenhormonHemmtest usw. Die Art der Behandlung hängt vom Ausmaß der Funktionsstörung und vom Alter des Kranken ab. Es bestehen grundsätzlich drei Behandlungsmöglichkeiten, die bei richtiger Anwendung ungefähr gleich wirksam sind: 1. Schilddrüsenhemmstoffe (Thyreostatika): blockieren die Hormonsynthese in der Schilddrüse. 2. RadiojodTherapie: schädigt die Schilddrüse, wodurch die Hormonproduktion vermindert wird. 3. Operation: operative Entfernung eines Teiles der Schilddrüse, wodurch ebenfalls die Hormonproduktion eingeschränkt wird. Außerdem folgende Maßnahmen: an Kohlenhydraten, Obst und Gemüse reiche Kost; Verbot von Nikotin, Alkohol und Bohnenkaffee sowie von Jod in jeder Form (also keine Seefische, kein jodiertes Kochsalz, keine jodhaltigen Medikamente und Kosmetika); Luftbäder, aber keine direkte Sonnenbestrahlung, kühle Waschungen, HalsLehmwickel; waldreiches Mittel- oder Hochgebirge, auf keinen Fall an das Meer.

 

 

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