Gesundheitslexikon
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Nierensteine

(Nephrolithiasis). Harnkonkremente können in der Niere (Nierenkelche und Nierenbecken), in den Harnleitern und in der Harnblase gefunden werden. Die Ursache der Steinbildung ist letztlich noch nicht geklärt. Eine Vorbedingung sind Stoffwechselstörungen (z. B. Gicht, Überfunktion der Nebenschilddrüsen). Bei krankhafter Übersättigung des Harnes mit Harnsalzen und Kolloiden fallen die Harnsalze aus und bilden zusammen mit den Kolloiden die Harnsteine. Begünstigt wird die Steinbildung durch Harnstauungen, Infekte und Verletzungen der Schleimhaut
des Nierenbeckens. Nach ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheidet man in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit: Kalziumoxalatsteine, Harnsäuresteine (Uratsteine), Phosphatsteine und Zystinsteine. Nierensteine treten bei Männern dreimal häufiger als bei Frauen auf. Die Größe der Harnsteine wechselt vom feinsten Harngrieß über Reis, Linsenoder Erbsengröße bis zum Ausgußoder Korallenstein, der das ganze Nierenbecken ausfüllen kann. Ebenso variieren Form, Farbe und Rauhigkeit der Steine. Nicht selten sind mehrere Steine auf einer oder beiden Seiten vorhanden. Solange die Steine in den Nierenkelchen oder im Nierenbecken ruhen, machen sie keine Beschwerden und werden oft zufällig bei einer Röntgenaufnahme entdeckt. Sobald aber ein Stein zu wandern beginnt, verursacht er im Harn leiter Koliken und eine Harnstauung. Die Nierensteinkolik ist nach Aussagen von Frauen schmerzhafter als die Wehen bei der Entbindung. Die quälenden Schmerzen bei der Steineinklemmung im Harnleiter beginnen im Rücken oder in der Flankengegend und können bis in die Geschlechtsteile und die Innenseite der Oberschenkel ausstrahlen. Es können Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch, Schüttelfrost und Harndrang hinzutreten. Ein Anfall kann Stunden dauern und sich immer wiederholen, bis endlich der Stein den Harnleiter durchwandert hat und in die Harnblase gefallen ist. Die Blasensteine machen gewöhnlich keine besonderen Beschwerden; auch der Abgang durch die Harnröhre ist zumeist komplikationslos. Im akuten Anfall muss der Arzt meistens eine schmerzstillende, krampflösende Spritze verabreichen. Die weitere Behandlung richtet sich nach den Besonderheiten des einzelnen Falles. Es kommen in Betracht: Operation (Entfernung des Steines aus dem Nierenbecken bzw. Harnleiter), Herausziehen des Steines mittels Schlinge, Zertrümmerung des Steines, Versuch der Steinauflösung durch Medikamente bzw. Nierenbeckenspülung. In der Steinverhütung steht die Durchspülung (täglich 2 V2 Liter Flüssigkeit trinken) an erster Stelle.

 

 

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