Gesundheitslexikon
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Magengeschwür

Das »Ulcus ventriculi« t eine Wunde in der Magenschleimhaut, e meist dadurch zustande kommt, dass ie Magenschleimhaut an dieser Stelle urch den eigenen Magensaft geschädigt man könnte auch sagen: verdaut) wird. m allgemeinen ist die Magenschleimhaut urch den Magensaft unangreifbar. Wenn so eine Stelle angreifbar geworden ist, so muss sie zuvor widerstandslos geworden sein. Das kann durch recht verschiedene Schädigungen geschehen, in den meisten Fällen aber ist wohl eine mangelhafte Blutversorgung dieser Stelle die Ursache. Ein solcher Mangel der Blutversorgung entsteht meist dadurch, dass sich die feinen Blutgefäße
, die alle Teile der Magenwand mit Blut versorgen, an einer Stelle krampfhaft verengen, so etwa, wie sich die feinen Blutgefäße der Gesichtshaut krampfhaft verengen, wenn ein Mensch vor Schreck kreidebleich wird. Damit sind die ursächlichen Faktoren eines Magengeschwürs bereits erwähnt. Sie sollen weiter unten noch einmal in einer anderen Reihenfolge geschildert werden, um sie noch deutlicher verständlich zu machen. Zuvor muss kurz von den Krankheitserscheinungen des Magengeschwürs die Rede sein. Im Vordergr und der Beschwerden steht der Schmerz in der Magengegend, der sich in der Regel eine bis drei Stunden nach dem Essen einstellt, meist brennend oder drückend ist, oft in der warmen Jahreszeit zurückgeht, aber gegen Winter wieder stärker auftritt. Aufstoßen, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, belegte Zunge, Verdauungsstörungen, Gewichtsabnahme, manchmal Erbrechen sind weitere Symptome. Wird ein Blutgefäß »angenagt«, kann Bluterbrechen eintreten (siehe Blutsturz). Die meisten dieser Beschwerden können auch durch andere Gesundheitsstörungen, z. B. durch einen akuten oder chronischen Magenkatarrh, zustande kommen. Ob tatsächlich ein Magengeschwür vorliegt oder nicht, kann nur durch eine gründliche ärztliche Untersuchung – zu der meist auch die Röntgenuntersuchung herangezogen wird – festgestellt werden. Hat der Arzt bei einem Kranken ein Magengeschwür diagnostiziert, so wird er auf Gr und seines Untersuchungsbefundes auch am besten anraten können, was geschehen soll, um das Magengeschwür zur Abheilung zu bringen. Wenn im folgenden auf einzelne Gesichtspunkte der Behandlung im Zusammenhang mit der Entstehung des Magengeschwürs verwiesen wird, so geschieht das, um die zahlreichen möglichen Behandlungsmaßnahmen verständlich zu machen. Im Vordergr und der ärztlichen Betrachtung steht der Mensch, der an einem Magengeschwür leidet. Nicht alle Menschen werden, wie man weiß, in gleicher Weise bei einem Schreck kreidebleich, und nicht alle Menschen bekommen irgendwann einmal infolge nervöser Belastungen eine schlecht mit Blut versorgte Stelle im Magen, aus der sich dann ein Magengeschwür entwickeln kann. Man geht deshalb von der Annahme aus, dass bei einem Menschen, der an einem Magengeschwür leidet, das ganze vegetative Nervensystem eine gewisse Disharmonie aufweist, die sich ja auch oft in Beschwerden über kalte Hände und Füße, in ständig blassem Aussehen oder in Herzbeschwerden und Blutdruckabweichungen äußert. Zur Beseitigung dieser Disharmonie im vegetativen Nervensystem werden dem Kranken z. B. beruhigende Medikamente, Injektionen, die den ganzen Organismus umstimmen sollen, abhärtende Maßnahmen usw. verordnet. Es gilt entsprechend auch beim Leiden an einem Magengeschwür, den ganzen Menschen in eine bessere innere Verfassung zu bringen, um dadurch dem Defekt der Magenschleimhaut den Boden zu entziehen. Nicht jeder Mensch, bei dem eine Disharmonie des vegetativen Nervensystems besteht, bekommt ein Magengeschwür. Also müssen noch weitere Ursachen hinzutreten. Hierher gehören z. B. Übermüdung, Überanstrengung, seelische Belastung, Mißbrauch von Nikotin und Koffein. Auch diese Ursachen müssen bei der Behandlung des Magengeschwürs berücksichtigt werden. und nun sozusagen erst an dritter Stelle steht die örtliche Behandlung der erkrankten Magenschleimhaut. Hierfür sind zahlreiche Medikamente empfohlen worden, die zur Abheilung der Geschwürswunde beitragen können. Doch nicht jedes Medikament hilft jedem Kranken, und manchmal wird der Arzt erst probieren müssen, bis er das in einem Einzelfall am besten helfende gefunden hat. Solche Medikamente also sollen die Wundheilung im Magen fördern, andere sollen den Schmerz beseitigen. Außerdem ist es notwendig, die erkrankte Magenwand zu schonen, daher muss der Arzt auch eine besondere Diät verordnen. (siehe dazu Diät.) Die Diät beim Magengeschwür bezweckt: Schonung und Entlastung des Magens; Vermeidung mechanischer Reize; Normalisierung der Magensaftabsonderung und Magenbewegungen. Außerdem sind folgende Punkte zu berücksichtigen: 1. Speisen gut kauen. 2. Häufigere kleinere Mahlzeiten. 3. Einnahme der Mahlzeiten in Ruhe und Entspannung. 4. Mundgerechte Temperatur der Speisen (nicht zu heiß, nicht zu kalt). 5. Keine einseitige Breikost; Verwendung entsprechender Gewürze (Bohnenkraut, Brunnenkresse, Dill, Melissenkraut, Petersilie, Schnittlauch, Thymian). 6. Rauchverbot, Einschränkung von AlkoholGenuss. In der Mehrzahl der Fälle gelingt es, durch umfassende innere Behandlung das Magengeschwür zum Abheilen zu bringen, und nur selten ist eine operative Behandlung notwendig. Sie lässt sich jedoch nicht vermeiden, wenn etwa starke und anhaltende Blutungen aus dem Geschwür auftreten oder wenn etwa die Geschwürswunde so tief geht, dass ein Durchbruch durch die Magenwand befürchtet werden muss, oder wenn sich im Anschluß an Magengeschwüre starke Narbenzüge ausbilden, die die Weiterbeförderung des Mageninhalts zum Darm ernstlich behindern.

 

 

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