Gesundheitslexikon
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Leukämie

Bei der »Weißblütigkeit«, deren Ursache unbekannt ist, besteht eine starke Vermehrung der weißen Blutkörperchen, wobei ihre verschiedenen Arten verschieden stark beteiligt sind. Bei der lymphatischen Leukämie sind jene weißen Blutkörperchen krankhaft vermehrt, die in der Milz und in den Lymphknoten gebildet werden, bei der myeloischen Leukämie die aus dem Knochenmark stammenden. – Tritt die Erkrankung akut auf – und das beobachtet man bei Kindern und Jugendlichen eher als bei älteren Erwachsenen –, so geht sie oft mit Fieber
einher, bedingt Halsbeschwerden und Schwellungen der verschiedenen Lymphdrüsen des Körpers und der Milz, gelegentlich Blutungen der Mundschleimhaut und im Unterhautzellgewebe sowie ein starkes allgemeines Krankheitsgefühl. Bei der chronischen Leukämie fühlen sich die Patienten vor allem müde und abgespannt, haben über starkes Schwitzen und gelegentliche Schmerzen zu klagen; die Untersuchung ergibt auch bei ihnen eine erheblich vergrößerte Milz. Bei der chronischen lymphatischen Leukämie zeigen sich daneben besonders starke Vergrößerungen aller Lymphdrüsen des Körpers, die am Hals, in den Achseln, in den Leistenbeugen usw. mächtige »Drüsenpakete« bilden können, und häufige Blutungen in der Haut und in den Schleimhäuten. Für die Diagnose einer Leukämie, ebenso auch für die Beurteilung einer durch die Behandlung erzielten Besserung der Krankheit, ist das Blutbild ausschlaggebend, dabei vornehmlich die Feststellung der Zahl der weißen Blutkörperchen. Die Leukämien werden auch als Leukosen bezeichnet, womit ausgedrückt werden soll, dass man sie als einen Krebs der blutbildenden Organe betrachtet. – Eine vorübergehende, reversible Vermehrung der weißen Blutkörperchen wird als Leukozytose bezeichnet, die einen normalen Abwehrvorgang, die Reaktion auf ein Krankheitsgeschehen, darstellt. Zur Behandlung der Leukämie werden in manchen Fällen Röntgenbestrahlungen durchgeführt, die die übermäßige Produktion der weißen Blutkörperchen im Knochenmark bzw. in Milz und Lymphknoten eindämmen sollen. Außerdem verwendet man bestimmte chemische Stoffe, z. B. Stickstofflost, verschiedene Zytostatika usw., deren schädigender EinFluss auf die weißen Blutkörperchen bekannt ist und die somit helfen sollen, die krankhaft hohe Zahl auf ein möglichst normales Maß zu senken. Neuerdings ist die Anwendung solcher Stoffe mit der Übertragung von gesundem Knochenmark (Knochenmarktransfusion) zu einem neuen, nach bisheriger Erfahrung oft gut helfenden Behandlungsverfahren kombiniert worden.

 

 

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