Gesundheitslexikon
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Leptospirosen

Diese Erkrankungen gehören zu den Anthropozoonosen, das sind Infektionskrankheiten der Tiere, die auf den Menschen übertragen werden können. Die Übertragung erfolgt von den Tieren direkt auf den Menschen oder über verseuchtes Wasser, Erde usw. oder über infizierte Haustiere. Die Erreger sind Spiralmikroben, die mit dem Urin der Tiere ausgeschieden werden. Die Leptospiren bleiben in feuchtwarmem Milieu lange lebensfähig. Daher sind vor allem folgende Berufsgruppen gefährdet: Kanalarbeiter, Bergleute, Reisfeldarbeiter, Metzger, Viehhändler, Tierärzte und allgemein die Bevölkerung in Überschwemmungsgebieten. Eine Infektion
ist auch durch Baden in rattenverseuchten Gewässern möglich. Eintrittspforten sind kleine Verletzungen der Haut oder der Schleimhaut von M und und Augen. Das Krankheitsbild ist bei allen Erregern, die jeweils an eine Tierart gebunden sind, ähnlich: Fieberverlauf in zwei Phasen, Symptome von seiten der Leber, Niere und Gehirnhaut. Lediglich die Stärke der einzelnen Krankheitserscheinungen lässt je nach Erregerart Unterschiede erkennen. Die schwerste Leptospirose ist die Weilsche Krankheit (infektiöse Gelbsucht) mit einer Inkubationszeit von 514 Tagen. Plötzlicher Beginn mit Schüttelfrost, Fieberanstieg, schwerem Krankheitsgefühl, Muskel und Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Bindehautentzündung. Nach einigen Tagen entwickelt sich eine Gelbsucht. Etwa 36 Tage nach Krankheitsbeginn fällt das Fieber für zwei Tage ab; dann erneuter Fieberanstieg für 210 Tage. Es treten Hautausschläge auf; Leber und Milz sind vergrößert. Der Urinbef und zeigt eine Nierenschädigung an. Die Hauptgefahren sind Leberkoma, Nieren und Kreislaufversagen. Die einwandfreie Diagnose wird durch Laboratoriumsuntersuchungen des Blutes gestellt. Die durchgemachte Krankheit hinterlässt eine lebenslange Immunität. Die übrigen Leptospirosen verlaufen im Prinzip ähnlich, aber zumeist leichter. Beim Feldfieber (Schlammfieber, Erntefieber, Wasserfieber, Sommergrippe), das vor allem durch die Maus übertragen wird, und bei der Schweinehüterkrankheit (natürliches Wirtstier ist das Schwein) stehen Gehirnhautsymptome im Vordergrund. Das Canicolafieber (Stuttgarter Hundeseuche) zeigt neben Gehirnhautauch Leber und Nierenanzeichen. In der Behandlung der Leptospirosen kommt es auf eine frühzeitige Therapie mit Antibiotika in hohen Dosen an. Wichtig ist die Vorbeugung durch Rattenbekämpfung und Schutzbekleidung sowie aktive Schutzimpfung besonders gefährdeter Personen.

 

 

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