Gesundheitslexikon
gesundheitslexikon
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 

Veitstanz

(Chorea). Diese Krankheitserscheinung ist eine Komplikation des akuten Gelenkrheumatismus bei Kindern; ihren Namen hat sie von dem heiligen Veit, einem der 14 Nothelfer, der als Schutzpatron gegen die Chorea angerufen wurde. Stellt sich bei einem Kind, das an einem akuten Gelenkrheumatismus erkrankt war, diese verhältnismäßig seltene Komplikation ein, so wird es weinerlich und reizbar und vollführt schließlich regellose, unwillkürliche, kurze zuckende Bewegungen, die im Schlaf aufhören, am Tage, besonders bei Erregung des Kindes, zunehmen. Diese »tänzerischen« Bewegungen des Kindes halten meist zwei bis drei Monate an. Die Voraussage über den Krankheitsverlauf ist im Allgemeinen günstig. Das Kind soll möglichst viel Ruhe haben; durch Verordnung von Mitteln, die zusätzlich beruhigend wirken, von ’Vitaminen, die die Funktion des Nervensystem
s günstig beeinflussen, gegebenenfalls auch durch eine Bäderbehandlung, kann der Arzt diese Komplikation eines akuten Gelenkrheumatismus überwinden helfen. – Im Gegensatz zu dieser »Chorea minor« (= kleine Chorea) ist die »Chorea major« große Chorea, auch als Huntingtonsche Chorea bezeichnet) eine seltene, beim Erwachsenen auftretende Erbkrankheit mit degenerativen Veränderungen in bestimmten Bezirken des Gehirns, bei der es ebenfalls zu ungewollten, veitstanzähnlichen Bewegungen kommt. Der erbliche Veitstanz führt schließlich zu einem geistigen Verfall, so dass oft eine Anstaltspflege notwendig wird.

 

 

Diese Seite als Bookmark speichern :

 

<< vorhergehender Begriff
nächster Begriff >>
Vegetatives Nervensystem
Vena cava

 

Weitere Begriffe : Orthostatisches Syndrom | Kontaktdormatitis | Eileiter