Gesundheitslexikon
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Präventionssport

Während der Gesundheitssport die Förderung und Verbesserung unserer körperlichen und seelischen Gesundheit ganz allgemein zum Ziel hat, geht es im Präventionssport darum, krankmachende Risikofaktoren wie - Bluthochdruck, einen zu hohen Cholesterinspiegel, Arterienverkalkung, Zuckerkrankheit u. a. durch ein vorbeugendes Bewegungstraining gezielt abzubauen.
Gehören Sie zu denjenigen Menschen, die sich in keinem Sportverein organisieren wollen und auch keine Lust und Möglichkeit haben, in der Freizeit regelmäßig sportlich aktiv zu sein? Liegt bei Ihnen andererseits der eine oder andere Risikofaktor vor - etwa Rauchen
, zu hoher Blutdruck oder Streß oder gar mehrere Faktoren zusammen, dann sollten Sie versuchen, sich einer Präventionsgruppe anzuschließen.
Wenn Sie sich als »Risikopersönlichkeit« erkannt haben und etwas für Ihre Gesundheit tun wollen, dann sollten Sie als erstes einmal zum Arzt, und zwar zu einem Arzt für innere Medizin (Internisten) gehen und sich untersuchen und beraten lassen. Der Arzt wird vermutlich den einen oder anderen Risikofaktor diagnostizieren und Ihnen dann entweder Medikamente verschreiben und/oder gute Ratschläge mit nach Hause geben. Zum Beispiel bei Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten (Cholesterin): »Nehmen Sie ab, essen Sie nicht so viel tierisches Fett, bewegen Sie sich mehr!« Wenn die Werte noch nicht krankhaft erhöht sind und es ein guter Arzt ist, wird er nicht gleich zum Rezeptblock greifen, sondern es zuerst mit diesen Hinweisen auf eine gesündere Lebensführung versuchen.
Ihr guter Wille ist sicherlich vorhanden, vor allem, wenn der Arzt noch hinzufügt, daß es bei Fortsetzung Ihrer Lebensgewohnheiten mit den gegebenen Risikofaktoren eines Tages sogar zu einem Herzinfarkt kommen könnte. Wie ist Ihre Reaktion? Sie werden zwar betroffen sein und geloben, einiges in Ihrer Lebensführung zu ändern, um die Risikofaktoren zu reduzieren oder sogar ganz abzubauen. Und einige Tage werden Sie dieses Bemühen vielleicht auch durchhalten. Aber spätestens nach ein paar Wochen fallen Sie wahrscheinlich wieder in Ihre alten Lebensgewohnheiten zurück.
Die Einsicht ist zwar häufig da, aber die konsequente und dauerhafte Umsetzung dieser Einsicht in das tägliche Verhalten fehlt bei den allermeisten. Ist es nicht auch bei Ihnen so? Hand aufs Herz! Es sei denn, Sie gehören zu den wenigen, denen aufgrund ihres starken Willens eine Verhaltensänderung gelingt. Bei der Mehrzahl von uns ist es allerdings so, daß wir Stützen und Hilfen brauchen, damit diese Umsetzung von der Einsicht zur Änderung des praktischen Verhaltens auch tatsächlich klappt und langfristig beibehalten wird. Eine solche entscheidende Hilfs- und Stützfunktion bietet Ihnen die Teilnahme an einer Präventionssportgruppe.
• Eine Präventionsgruppe kann durch die Initiative von Patienten oder Sportübungsleitern mit Unterstützung Ihres Gesundheitsamtes entstehen und organisatorisch bei einem Sportverein, einer Volkshochschule oder ähnlichen Instituten verankert sein.
• Die Gruppenmitglieder treffen sich einmal in der Woche unter Anleitung eines Übungsleiters und unter Teilnahme eines Arztes zum Präventionssport. Das 1 1/2stündige Programm besteht im ersten Drittel der Sportstunde aus Dehn-und Lockerungsübungen, während anschließend ein Lauf- oder Ausdauerprogramm durchgeführt wird. Nach dieser Steigerung, bei der Pulswerte zwischen 120 und 140 erreicht werden, folgt im zweiten Drittel ein Gymnastikprogramm mit Kleingeräten (Medizinball, Keule, Stab, Seil). Das letzte Drittel der Stunde klingt durch ein Spiel (Volleyball, Sitzfußball, Basketball) aus. »Sport-Hausaufgaben« ergänzen diese Sport- und Bewegungstherapie.
• Ein Vortrags- und Informationsprogramm als zweiter Schwerpunkt hat zum Ziel, über falsche Lebensgewohnheiten, die zu Krankheiten führen können, aufzuklären, zu einer Veränderung der Lebensführung zu motivieren und die eigene Verantwortlichkeit für die Gesundheit bewußt zu machen. Diesem Zweck dient auch das alle vier Wochen in der Sportgruppe stattfindende Gruppengespräch.
• Diätkochkurse mit Informationen über Ernährungsfragen schließlich bilden die dritte Säule im Präventionsgruppenprogramm.
Ziel der Präventionsgruppenarbeit ist es, bei den Teilnehmern durch gezielten Präventionssport und gesundheitserzieherische Maßnahmen eine Verhaltensänderung in der Lebensführung und damit einen Abbau der Risikofaktoren zu erreichen.

 

 

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