Gesundheitslexikon
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Parkinsonsche Krankheit

auch Schüttellähmung oder Paralysis agitans genannt; eine degenerative Erkrankung der Stammganglien im Bereich der Hirnbasis. In manchen Fällen stellt sich die Paralyse als Folge einer Gehirnentzündung (Enzephalitis), von Bluthochdruck (Hypertonie) oder einer Vergiftung (z. B mit Kohlenmonoxyd) ein. In den meisten Fällen ist die Ursache jedoch unbekannt. Das auffallendste Merkmal ist der Tremor (das Zittern oder Schütteln), der sowohl in Ruhe als auch bei Bewegung auftritt. Der Tremor
beginnt und tritt gewöhnlich am stärksten in einer der oberen Extremitäten (Arme, Hände) auf. Mit dem Tremor zusammen kommt es zu einer Rigidität (Steifheit) der Muskeln,was zusätzlich zu einer Einschränkung der Bewegungsabläufe führt. Bei schweren Fällen nimmt der Patient eine typische, nach vorne gebeugte Haltung ein (die sog. »Torwartstellung«). Der Redefluß und die Wortbildung sind oft gehemmt.

Behandlung: Große Fortschritte sind in den vergangenen Jahren besonders mit der Entwicklung neuer Medikamente und Operationsmethoden in der Neurochirurgie erzielt worden. Kontrakturen der Muskulatur (z. B. der Schiefhals) können heute zum größten Teil verhindert werden, wenn der Patient konsequent mit richtiger Arznei, physikalischer Therapie und Gymnastik behandelt wird. Im Frühstadium ist die Beeinflussung des Krankheitsverlaufes besonders erfolgversprechend. Dabei können auch psychotherapeutische Maßnahmen nützlich sein (s. Psychotherapie). Patienten, die unter der P. K. leiden, brauchen nicht mehr völlig arbeitsunfähig zu werden. Man sollte sie dazu anhalten, alltägliche Handgriffe selber auszuführen, damit sie nicht unselbständig werden. Zur Behandlung des Parkinsonismus eignen sich krampflösende Medikamente, z. B. die Inhaltsstoffe der Nachtschattengewächse Hyoscin und Atropin (sog. »Bulgarische Kur«), Psychopharmaka und L Dopa. Alle diese Medikamente sind rezeptpflichtig und müssen vom Arzt individuell dosiert werden. Eine chirurgische Behandlung ist heute vor allen Dingen in schweren Fällen angezeigt und hat schon bei vielen Patienten, denen anders nicht ausreichend geholfen werden konnte, hervorragende und dauerhafte Erfolge gebracht. Eine der neuen Operationsmethoden besteht darin, Alkohol in den für die Auslösung der Krankheit verantwortlichen Gehirnbezirk (Pallidum) einzuspritzen oder mit stereotaktischen Methoden elektrisch zu verkochen. Ungefähr zwei Drittel der so behandelten Patienten sind von ihrer Krankheit befreit oder spüren ein bemerkenswertes Nachlassen des Tremors und der Steifheit.

 

 

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