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Opium und Opiate

Herkunft, Verwendungsformen

Opium, milchiger Saft der Mohnkapsel, war schon im Altertum als berauschende und betäubende Droge bekannt; wesentlicher Bestandteil des Opiums ist das Morphin (Morphium), aus dem durch chemische Veränderung ein weiteres Betäubungsmittel, das Heroin, gewonnen werden kann.

Rohopium, der getrocknete Mohnsaft, wird in Form von Broten, kleinen Kugeln, Stäbchen usw. vertrieben. Es ist eine braune, fast schwarze Masse, meist von teigiger Konsistenz. Rohopium wird überwiegend – in Wasser aufgelöst – in die Vene injiziert, in geringerem Umfange auch geraucht. Auch Morphium
und Heroin werden in der Regel injiziert, letzteres wird in seltenen Fällen auch geschnupft.

Wirkung, Gefahren

Opium und Opiate haben eine beruhigende und schmerzstillende (betäubende) Wirkung. Sie vermitteln zugleich ein allgemeines Glücksempfinden, ein Gefühl des Losgelöstseins von der Wirklichkeit und angenehme Träume.

Die Opium bzw. Opiatabhängigkeit entwickelt sich schnell, unter Umständen innerhalb weniger Wochen. Der Wunsch nach ständiger Einnahme der Droge wird übermächtig; infolge Gewöhnung muß die Dosis immer mehr gesteigert werden. Auch der Körper kann sich in solchem Ausmaß an die Droge gewöhnen, daß er bei ihrem Fehlen mit heftigsten Abstinenzerscheinungen (Unruhe, Angst, Übelkeit, Schweißausbrüche) reagiert. Entziehungskuren sind langwierig und schwierig.

Vom Heroin glaubte man anfangs, daß es nicht süchtig mache und ein harmloses Ersatzmittel für Morphium sei. Leider hat die Erfahrung gelehrt, daß es als Suchtmittel sogar gefährlicher als Morphium sein kann.

Opiate, vor allem Heroin, spielen auch bei uns eine wachsende Rolle. Heroin ist wohl das gefährlichste Rauschgift überhaupt. Heroin löst eine überwältigende Gefühlswoge aus. Manchmal genügt deshalb eine einzige Spritze, daß man von diesem Erlebnis nicht mehr loskommt und der Abhängigkeit verfällt. Heroin wird überwiegend in »Waschküchenfabriken« hergestellt. Verfälschungen sind üblich. Man weiß nie genau, wieviel Wirkstoff die erworbene Menge enthält. Überdosierung ist deshalb häufig. Sie führt meist durch Atemlähmung zum Tode. Gehandelt werden auch nach Essig riechende Tinkturen, die als Heroinersatz aus Morphinbase gewonnen werden. Wegen ihrer Verunreinigung und der unbekannten Zusammensetzung sind sie besonders gefährlich.

 

 

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