Gesundheitslexikon
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Jugendsport

Im Jugendalter ist eine regelmäßige und vielseitige sportliche Betätigung ebenso wichtig wie im Kindesalter. (– Kindersport) Allerdings sollten auch für Jugendliche die Trainingsanforderungen bis zum Eintritt ins Erwachsenenalter noch alters- und entwicklungsgemäß sein. Als Jugendalter sind hier die Altersspanne von der ersten puberalen Phase bzw. Pubeszens (Mädchen: 11/12-13/14 Jahre, Jungen 12/13-14/15) bis zur zweiten puberalen Phase oder Adoleszenz (Mädchen: 13/14-17/18; Jungen: 14/15-18/19) zu verstehen.
Für die Pubeszenz gelten folgende physischen und psychischen Grundsätze:
• Diese Phase stellt eine Zeit des Umbruchs dar. Die starke Größen- und Gewichtszunahme führt zu ungünstigen Last-Kraft- und Hebelverhältnissen und damit zu einer Verschlechterung der Koordination
und Bewegungssteuerung. Deshalb hat die Festigung der gelernten motorischen Fertigkeiten Vorrang vor einem Neuerwerb, wenngleich auch geeignete Bewegungsfertigkeiten wie z. B. Volleyball oder Schwimmen durchaus noch gut gelernt oder verbessert werden können.
• Die Kondition ist hingegen während der Pubertät hervorragend trainierbar. Dosiertes Krafttraining ist zu empfehlen, wobei allerdings einige Einschränkungen beachtet werden müssen. Maximalkrafttraining ist wegen der noch nicht verknöcherten Epiphysenfugen abzulehnen, dasselbe gilt für Kraftausdauerbelastungen und ruckartige Schnellkraftreaktionen. Außerdem sind einseitige Übungen mit hohen Gewichten, Überkopf-Arbeit mit Hanteln - wegen der Gefahr, die Wirbelsäule zu beschädigen - sowie Preßdruckbelastungen zu vermeiden.
- Das Ausdauertraining sollte vorwiegend aerob erfolgen ( aerobes Training), weil die anaeroben Möglichkeiten noch nicht voll ausgeprägt sind. Die Beweglichkeit hinkt in dieser Phase dem beschleunigten Wachstum nach, deshalb ist das Training der Dehnfähigkeit der Muskeln und Bänder dringend anzuraten, zumal auch gute Voraussetzungen bestehen.
In der Adoleszenz sind folgende Trainingsgesichtspunkte wichtig:
- Aufgrund der ausgeglichenen Körperproportionen und einer stabilisierten Psyche bietet diese Phase wieder sehr günstige Voraussetzungen beim Erlernen und Vervollkommnen motorischer Fertigkeiten. Die Adoleszenz sollte deshalb für die Heranbildung der Feinform und Stabilisierung von Bewegungen genutzt werden.
- Auch im Bereich der Kondition ist ein umfangreiches und intensives Training möglich. Für das Krafttraining herrschen optimale Last-Kraft-Verhältnisse vor, so daß hohe Belastungen möglich sind. Im Ausdauertraining sind die Voraussetzungen sehr günstig durch die Zunahme der maximalen SauerstotJizufnahmefähigkeit, so daß mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter die volle Ausdauerfähigkeit erreicht wird. Das Beweglichkeitstraining sollte weitergeführt werden, weil nach sportwissenschaftlichen Erkenntnissen ein allmähliches Nachlassen der Gelenkigkeit und Dehnungsfähigkeit der Muskeln, Sehnen und Bänder einzusetzen beginnt, wenn entsprechende Reize fehlen. Bei Jugendlichen ist es eigentlich egal, welche Sportart sie betreiben, ob sie turnen, eine Ballspielart ausüben, Leichtathletik, Tanz, Gymnastik oder eine andere Sportart praktizieren; entscheidend ist, daß Jugendliche wenigstens zu einer Sportart finden und diese mit Spaß ausüben. Denn das Jugendlichenalter ist meist die letzte Möglichkeit, den Grundstein für eine lebenslange Motivation zum Sport zu legen. Wer in den Jahren von 12-18 Sport, Spiel und Bewegung als die herrlichste Nebensache der Welt erfahren hat, wird diese Lebensbereicherung nicht mehr missen wollen und leicht zum Fitness- und Gesundheitssport im späteren Erwachsenenalter finden.

 

 

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