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Darmverengung und Darmverschluß

Narbige Verwachsungen nach Entzündungen oder Operationen, Darmgeschwülste, Einklemmungen eines Darmteils in einer Bruchpforte (siehe Eingeweidebruch) oder Darmverschlingungen können die Ursache einer Darmverengung oder gar eines Darmverschlusses sein. Bei der so genannten Darmverschlingung (Volvulus) bildet der Darm übrigens nicht etwa eine Art Knoten, sondern er dreht sich um seine eigene Achse, wie z. B. ein Strumpf, den man auswringt, und wird dadurch zugesperrt, oder er stülpt sich an einer Stelle ein wie ein Fernrohr, das man etwas zusammenschiebt, und wird dadurch in seinem Innenraum enger. – Eine geringe Verengung des Darm
s an einer Stelle, wie sie etwa durch kleine Narbenzüge bedingt sein kann, macht gelegentlich leichte Schmerzen, die die meisten Menschen lieber einfach in Kauf nehmen, als durch eine neue Operation die Narbenstränge beseitigen zu lassen. Gelegentlich gelingt es auch, durch eine Serie von Kurzwellenbestrahlungen die Narbenstränge weicher und dehnbarer zu machen, so dass sie die Durchgängigkeit des Darms nicht mehr behindern. – Gefährlich aber ist die Sachlage, wenn durch eine der erwähnten Ursachen plötzlich ein wirklicher Darmverschluß (Ileus) eintritt, also eine völlige Durchgangssperre durch das Darmrohr. Mit dem Augenblick, in dem das geschieht, stellen sich folgende Symptome ein: Verfall der Körperkräfte, stärkste Leibschmerzen, Erbrechen, eventuell sogar Koterbrechen und völliges Aufhören jedes Abgangs von Stuhl oder Winden. Bei diesen Erscheinungen ist sofortige ärztliche Hilfe notwendig, damit die Durchgängigkeit des Darmrohrs so schnell wie möglich wiederhergestellt wird. In den meisten Fällen besteht diese ärztliche Hilfe in einer schnellen Operation, bei der die eingeklemmte Darmschlinge wieder aus ihrer Verschlingung oder Umschlingung gelöst wird. Geschieht das nicht in wenigen Stunden, so besteht die Gefahr, dass die Darmwand geschädigt wird. Dadurch könnte dann der Darminhalt in die Bauchhöhle gelangen und eine Bauchfellentzündung hervorrufen. Außer diesem mechanischen Ileus gibt es noch einen dynamischen Ileus mit zwei Erscheinungsformen: 1. Paralytischer IleusDarmlähmung bei Bauch fellentziindung, Thrombose, Gallen- oder Nierensteinkolik, Nerven- und Rückenmarkverletzungen usw. 2. Spastischer IleusDarmkrämpfe (z. B. bei Bleivergiftung, Rückenmarkschwindsucht). – Die Therapie des dynamischen Ileus richtet sich nach den jeweiligen Gegebenheiten.

 

 

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