Gesundheitslexikon
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Bleivergiftung

Sie ist heute noch immer die häufigste gewerbliche chronische Vergiftung. Toxikologisch wichtig sind vor allem folgende Bleiverbindungen: Bleiglätte (zur Herstellung von Gläsern, Firnis, Bleikitt), Mennige (Rostschutzmittel), Bleiweiß (weiße Deckfarbe), Bleichromat (Chromgelb des Malers), Bleiarsenat (Schädlingsbekämpfungsmittel), Bleisilikat (im Bleiglas und in Glasuren der Tonwaren). Als besonders gefährdet gelten Arbeiter in Blei- und Zinkhütten, in Blei und Zinkgießereien, in Ackumulatoren, Bleisalz- und Bleifarbenfabriken, in der Automobilindustrie, in Fabriken, die Emaillegeräte, Glas- und Tonwaren herstellen, bei der Verschrottung von mit Mennige gestrichenen Schiffsteilen sowie Klempner, Bleilöter, Maler und Tischler. Viel häufiger als die akut
e ist die chronische Bleivergiftung (Saturnismus), die Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, fahle, folgende Symptome zeigt: Mattigkeit, aschgraue Gesichtsfarbe (Bleikolorit), Bleikoliken des Darmes, Streckerschwäche der Muskulatur (besonders der Arbeitshand), Bleisaum am Rande des Zahnfleisches. Der Arzt findet als typisches Anzeichen im Blutbild eine besondere Tüpfelung der roten Blutkörperchen. Später kommt es zu Leberschwellung, Schrumpfniere, Bleigicht, Nervenlähmungen, Hirnerkrankungen, Potenzstörungen bzw. Fehlgeburten. *Wichtig ist die Verhütung weiterer Schäden durch Frühdiagnose und Ausschaltung weiterer Bleieinwirkung. Die gefährdeten Arbeiter werden regelmäßig untersucht. Selbstverständlich müssen die geltenden Verhütungsvorschriften strikt eingehalten werden. Die Behandlung der Bleivergiftung erfolgt heute mit einem Ionenaustauscher, mit dessen Hilfe das Blei aus dem Körper ausgeschieden wird.

 

 

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