Gesundheitslexikon
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Brustwickel

Man unterscheidet warme und kalte Brustwickel. Für besonders empfindliche Patienten, z. B. für alte Menschen und Kinder im Säuglings- und Kleinkindesalter, ist es im Allgemeinen ratsamer, einen warmen Brustwickel anzulegen. Die technische Ausführung ist die gleiche wie bei dem sonst mehr zu empfehlenden, weil wirksameren, kalten Brustwickel; das nasse Tuch wird aber bei ihm in gut warmes Wasser getaucht, dann gut ausgewrungen und möglichst schnell angelegt und mit dem trockenen Tuch sorgfältig überdeckt. Ein durch Wärmflaschen vorgewärmtes Bett sorgt dafür, dass er nicht zu schnell wieder abkühlt. Länger als eine Stunde soll er aber nicht angelegt bleiben, weil er danach sicher so weit abgekühlt ist, dass sich seine Temperatur
nicht mehr von der Körpertemperatur unterscheidet. Ein Wickel, der keinen Temperaturunterschied zum Körper aufweist, ist unwirksam. Der kalte Brustwickel wird so ausgeführt: Es wird ein Tuch – etwa ein mittelbreites Leinenhandtuch, das so lang sein muss, dass es einmal vollständig um den Brustkorb herumreicht – als nasses Tuch gewählt, ein zweites, möglichst dickes wollenes Tuch (es geht auch ein dickes Frottiertuch) dient als trockenes Tuch. Es muss breiter sein als das nasse und mindestens so lang, dass es reichlich einmal um den Brustkorb herumreicht. Nun wird zunächst das trockene Wolltuch ausgebreitet, dann wird das Leinentuch in kaltes (stubenwarmes) Wasser getaucht, gut wieder ausgewrungen und ausgebreitet auf das trockene gelegt. Dieses soll jetzt die beiden Längsseiten des nassen Tuches um etwa 45 cm überragen. Nun wird der im Bett liegende Kranke aufgerichtet, sein Hemd wird ausgezogen. Hinter den Sitzenden werden die beiden Tücher so, wie sie aufeinandergelegt wurden, quer über das Bett gelegt. Nachdem sich der Kranke schnell auf diese Tücher gelegt hat (wobei also das nasse Tuch jetzt auf der Haut seines Rückens anliegt), werden sie zusammen nach vorn, dicht unter seinen Armen hindurch, um seine Brust geschlagen. Mit drei vorher zurechtgelegten Sicherheitsnadeln wird das außen liegende trockene Tuch so zugesteckt, dass der Brustwickel gut dem Brustkorb anliegt. Der Brustwickel darf nicht so locker sitzen, dass etwa von irgendeiner Stelle aus Luft unter den Wickel eindringen kann. Nun ist es noch wichtig zu kontrollieren, dass überall das trockene Wolltuch das unter ihm liegende nasse Tuch gut überdeckt. So ist der Brustwickel richtig angelegt. Der Kranke wird gut zugedeckt. Er kann den kalten Brustwickel über Nacht umbehalten. Nach Abnehmen des Wickels am Morgen muss die Haut gut trockengerieben werden.

 

 

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