Gesundheitslexikon
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Aufschrecken nächtliches

(Pavor nocturnus). Das sogenannte nächtliche Aufschrecken ist eine Form der bei nervösempfindlichen Kindern vorkommenden Schlafstörungen. Andere Formen dieser Störungen sind das erschwerte oder an gewisse Gewohnheiten gebundene Einschlafen, die geringe Schlaftiefe, so dass beim geringsten Geräusch Erwachen und dann stundenlanges Wachliegen eintritt, sogenannte Stereotypien beim Einschlafen, etwa fortdauerndes Hinundherwälzen des ganzen Körpers oder des Kopfes usw. Das nächtliche Aufschrecken ist oft mit Aufschreien und mit wirrem, von Angstvorstellungen erfülltem Reden verbunden. – Wenn gesagt wurde, dass es sich hier um »nervösempfindliche« Kinder handelt, muss das durch folgenden Hinweis ergänzt werden: Kinder werden »nervösempfindlich« oder auch – entgegengesetzt – offenbar teilnahmsloser und stumpfer statt aufgeweckter, wenn ihnen ihre Umgebung nicht die rechte Entfaltung ihrer persönlichen Bedürfnisse ermöglicht bzw. ihnen dazu nicht ausreichenden Anreiz bietet. Hier sind vor allem die Bedürfnisse nach Geborgenheit, Nestwärme, Kontakt mit der Mutter gemeint, alles in allem: nach Liebenkönnen und nach Geliebtwerden. Näheres dazu ist unter Kindererziehung
gesagt. Zur Behandlung solcher Schlafstörungen beim Kind: Wechsel der Umgebung wirkt immer günstig; in leichten Fällen genügt es oft, das Kind in einem anderen Zimmer schlafen zu lassen; vor dem Schlafengehen keine Gruselgeschichten erzählen oder aufregende Fernsehstücke ansehen lassen. In schwersten Fällen ist die längere Verschickung des Kindes in ein anderes Milieu (26 Monate zu Verwandten oder in ein gut geführtes Kinderheim) das beste Mittel. Seelische Leiden sollten ebenso ernst wie körperliche genommen werden. Man soll auch in solchen Fällen nicht selbst »herumdoktern«, sondern einen erfahrenen Kinderarzt hinzuziehen.

 

 

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