Gesundheitslexikon
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Abtrainieren

»Die Wichtigkeit des Sports beginnt - vor allem nach dem Sport!« Dieser Satz, der von einem Olympia-Ruderteilnehmer stammt, hat zweifellos für den Hochleistungssportler eine wesentlich größere Bedeutung als für den Fitness- und Gesundheitssportler. Im Hochleistungssport sind die durch das intensive Training hervorgerufenen Anpassungen im Organismus - Herz-Kreislauf-System, Muskulatur, Stoffwechsel,"Atmungsorgane und Nervensystem - so hoch, daß ein abrupter Abbruch dieser hohen Belastungsreize zu einem gesundheitlichen Schaden führen kann. Häufig treten dann
die sogenannten akuten Entlastungssyndrome ein, also Gesundheitsstörungen wie z. B. Stiche oder Druckempfinden in der Herzgegend, Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und psychische Niedergeschlagenheit.
Hochleistungssportlern wird deshalb bei Beendigung ihrer Leistungssportkarriere ein Abtrainieren empfohlen, das heißt eine planmäßige und über mehrere Monate dauernde kontinuierliche Reduzierung des Trainings, das dann möglichst in ein permanentes Gesundheitssporttraining in einer Ausdauersportart einmünden sollte.
Im Bereich des Fitness- und Gesundheitssports sind die Anpassungen im Organismus in der Regel nicht so hoch, daß es bei Abbruch oder plötzlicher Unterbrechung des Trainings zu gesundheitlichen Störungen kommt. Da aber gelegentlich auch bei Gesundheitssportlern nach einem sehr intensiven, lange und umfangreich betriebenen Ausdauersport durch abrupte Unterbrechung des Trainings, z. B. durch Verletzungen, leichtere Formen solcher Kreislaufregulationsstörungen beobachtet wurden, wäre in solchen Fällen eine völlige körperliche Schonung falsch. Wenn man schon eine Zwangspause einlegen muß, sollte man in anderer Weise für eine angemessene Trainingsbelastung sorgen. Von der Krankengymnastik bis zum Training auf dem Ergometer gibt es selbst bei schweren Krankheiten oder Verletzungen durchaus Gesundheitsübungen, die den Heilungsprozeß nicht gefährden, sondern eher fördern. Bei der Wiederaufnahme des gewohnten Trainings bilden sich die genannten Symptome rasch zurück. Der Vollständigkeit halber sei noch angefügt, daß das Abtrainieren im allgemeinen Sprachgebrauch noch eine zweite Bedeutung hat und das sportliche Training (»Gewichtmachen«) zur Verminderung des Körpergewichts meint. Um schlanker zu werden, aus medizinisch-therapeutischen Gründen oder um bei verschiedenen Sportarten in eine bestimmte Gewichtsklasse (Boxen, Ringen) zu kommen.

 

 

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