Gesundheitslexikon
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Reflexe

Wenn ein Krümel in die unrechte Kehle gerät, setzt selbsttätig ein kräftiger Hustenstoß ein, der ihn wieder hinausbefördern soll. Man sagt, der Hustenstoß sei ein Reflex, und meint damit, dass er sich als regelmäßige, typische und von unserem Bewusstsein unabhängige Antwort auf einen bestimmten Reiz einstellt. Diese Erklärung gilt auch für alle die vielen anderen Reflexe, die die Natur in unserem Körper eingerichtet hat, um ihn vor Schaden zu bewahren. So setzt, wenn ein Staubkörnchen auf die Hornhaut des Auges gerät, ein Blinzelreflex ein, und wenn starkes Licht ins Auge fällt, folgt reflektorisch die Zusammenziehung der Pupille
(siehe dazu Auge). Der Aufnahme eines Bissens in den M und folgt ie Speichelabsonderung. Wenn der Arzt ei der Untersuchung dem Patienten auf die Sehne des Unterschenkel- Streckmuskels (unmittelbar unterhalb der Knieeibe) klopft, folgt – als sogenannter ’stellarReflex – die Zusammenziehung Dieses Muskels, d. h. die Streckung im Kniegelenk. Eine solche Reflexbewegung ommt dadurch zustande, dass die Erregung des Gefühlsnervs, etwa durch Beklopfen der Kniegegend, zum Rückenmark geleitet wird und hier unmittelbar auf den betreffenden Bewegungsnerv umgeschaltet wird, der die Zusammenziehung des entsprechenden Muskels veranlasst. Für das Funktionieren der Reflexe sind also nur diese beiden gesunden Nervenleitungen zum und vom Rückenmark und die Gesundheit des Rückenmarks selbst notwendig; solche Reflexe wären demnach auch noch in Ordnung, wenn man den größten Teil des Gehirns mit allen Zentren, die für Denken, Fühlen und Wollen verantwortlich sind, ausschalten würde. Prüft der Arzt bei einem Patienten die Reflexe, so prüft er vornehmlich die Gesundheit des Rückenmarks. Alle bisher erwähnten Reflexe nennt der Arzt »unbedingte«, weil sie bedingungslos, ohne unser Bewusstsein, eintreten. Es gibt aber auch »bedingte« Reflexe, bei denen das Bewusstsein, nämlich die Erfahrung, eine wesentliche Rolle spielt. Wenn einem beim Geruch nach etwas Gebratenem das Wasser (der Speichel) im Munde zusammenläuft, so ist das ein bedingter Reflex, bedingt durch die Erfahrung, dass früher schon einmal bei einem Essen, das ebenso roch, reichlich Speichel abgesondert wurde. Bedingte Reflexe verlaufen also nicht nur über das Rückenmark, sondern unter Beteiligung des Gehirns.

 

 

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