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Manischdepressive Krankheit

Mit Manie bezeichnet der Arzt eine krankhafte Störung der Geistestätigkeit mit übernormal beschleunigtem Gedankenablauf, so dass Anzeichen von ausgesprochener Ideenflucht auftreten. Der Erkrankte leidet außerdem unter einem stark übersteigerten Selbstbewusstsein, das ihn etwa dazu führt, sich kritiklos auf Unternehmungen einzulassen, die seine Fähigkeiten und Möglichkeiten weit übersteigen. Dabei ist er zugleich ständig in einer übertrieben guten Stimmung, weil alle ernsten, kritischen Eindrücke an ihm abprallen oder von ihm gar nicht verstanden und gewertet werden. Das Spiegelbild der Manie ist die Depression: Der Kranke leidet an Denkhemmungen, traurigen Verstimmungen, Trübsinn und Schwermut
; er traut sich nichts mehr zu, sieht alles schwarz, möchte seinem Leben am liebsten ein Ende machen und versucht das manchmal auch. Wechseln bei einem Kranken solche Zustände von Manie und Depression, von kürzeren oder längeren »freien Intervallen« (also Zeiten mit offenbar normaler Geistestätigkeit) unterbrochen, periodisch ab, so nennt man diese Geisteskrankheit Zyklophrenie oder Zyklothymie. Die einzelnen Phasen dauern durchschnittlich 69 Monate, oft aber auch nur eine Woche oder viele Jahre. Die melancholischen Zustände werden nicht selten als körperliche Erschöpfungszustände oder als neurotische Störungen verkannt. Durch die Behandlung mit Psychopharmaka gelingt es, die jeweilige Phase abzukürzen und zu mildern. In schweren Fällen ist wegen der Selbstmordgefahr die Aufnahme in eine geschlossene psychiatrische Anstalt erforderlich; hier kann auch eventuell eine Elektroschockbehandlung erfolgen.

 

 

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