Gesundheitslexikon
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Mandeln

(Tonsillen). Im Hintergr und der Mundhöhle, am Eingang zum Rachen ziehen jederseits zwei Schleimhautfalten vom weichen Gaumen nach unten, die vordere und die hintere Gaumenfalte. Sie bilden rechts und links je eine Nische, in der eine Mandel, genauer gesagt: eine Gaumenmandel wie in einer kleinen tiefen Mulde liegt. Außer diesen beiden Gaumenmandeln gibt es auch noch eine Rachenmandel, die an der hinteren Rachenwand liegt. Normalerweise ist sie durch das Gaumensegel mit dem Zäpfchen verdeckt. – Die Tonsillen sind ähnlich aufgebaut wie die anderen Lymphknoten
des Körpers (siehe Drüsen) und haben wohl auch ähnliche Aufgaben wie diese: Sie sollen schädliche Stoffe und Krankheitserreger auffangen, bevor sie in den Körper eindringen können. Da aber der Organismus, wenn es sich um Schutzmaßnahmen handelt, oft nach dem System der mehrfachen Sicherung arbeitet, ist er, wie die Erfahrung zeigt, auch in diesem Fall nicht unbedingt auf das Vorhandensein der Mandeln angewiesen. Müssen sie – weil sie selbst erkrankt sind – durch eine Operation entfernt werden, so ist der Mensch nach einer solchen Mandelentfernung nicht unbedingt anfälliger gegen Erkältungskrankheiten als zuvor. Über die Erkrankungen der Gaumenmandeln durch Entzündungs und Eitererreger ist im Stichwort Angina gesprochen. Bei manchen Kindern zeigt sich eine zu starke Ausbildung des Mandelgewebes, so dass die Mandeln zu dick (hypertro phisch) sind. Ist das Gewebe der Rachenmandel in dieser Weise vergrößert, so spricht man auch von »Wucherungen«. Es kann sein, dass ein Kind allein dadurch an unruhigem, schlechtem Schlaf mit offenem M und leidet, appetitlos ist und dauernd zu Erkältungskrankheiten neigt. Manchmal ist eine solche Hypertrophie der Rachenmandel eine vorübergehende Erscheinung; die Rachenmandel wächst sich sozusagen mit der Zeit wieder aus. Darauf soll man bei stärkeren Beschwerden durch »Wucherungen« jedoch lieber nicht warten. Die Entfernung zu großer Mandeln ist, vom Facharzt durchgeführt, ein relativ harmloser Eingriff; Nachteile dadurch sind nicht bekannt; die Vorteile durch Beseitigung des Atemhindernisses infolge einer zu großen Rachenmandel sind offensichtlich. Gleiches gilt für zu große Gaumenmandeln, wenn sie dazu noch in ihren Buchten Eiterpfröpfe beherbergen, von denen leicht Krankheitserreger ins Blut gelangen können. Solche Tonsillen stellen eine ständige Gefahrenmöglichkeit dar. Ihre Entfernung (Tonsillektomie) beseitigt diese Gefährdung.

 

 

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