Gesundheitslexikon
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Malaria

(Wechselfieber, Sumpffieber, Tropenfieber). Die Malaria wird von der AnophelesMücke übertragen. Diese sticht einen kranken Menschen und nimmt dabei etwas von seinem Blut auf, das die MalariaErreger enthält. Nach einem komplizierten Entwicklungsgang des Erregers im Darm und im Blut der Mücke landet er schließlich in ihrer Speicheldrüse und wird von dort beim Stich auf einen gesunden Menschen übertragen. Auf diese Weise in den Organismus eines bisher gesunden Menschen gelangt, nistet sich der MalariaErreger hier in einem roten Blutkörperchen ein und vermehrt sich schnell innerhalb dieser kleinen Kapsel. Nach 2 oder 3 Tagen ist sie von den Nachkommen des MalariaErregers angefüllt, und das rote Blutkörperchen
platzt. Damit werden die neuentstandenen MalariaErreger in Freiheit gesetzt – der Betroffene merkt das an einem Fieberanfall – und überfallen nun ihrerseits weitere rote Blutkörperchen, in denen sich der eben geschilderte Vorgang wiederholt. – Es gibt verschiedene Arten von MalariaErregern: solche, die zwei Tage zu ihrer Vermehrung in den roten Blutkörperchen benötigen (demnach bei dem infizierten Menschen alle 3 Tage einen Fieberanfall hervorrufen = Malaria tertiana), solche, die 3 Tage dazu benötigen (demnach alle 4 Tage zu einem Fieberanfall führen = Malaria quartana), und solche mit weniger regelmäßigem Entwicklungsgang (so dass bei dem Infizierten beinahe ständig hohes Fieber mit unperiodischen kleinen Senkungen besteht = Malaria tropica). – Die Zerstörung der roten Blutkörperchen führt – bei der unbehandelten Malaria – zu zunehmender Blutarmut des Patienten und zu immer größerer allgemeiner Körperschwäche und Hinfälligkeit. Der einzelne Anfall hält etwa 612 Stunden an. Man unterscheidet drei Stadien: Froststadium (Schüttelfrost, blasse, trockene Haut; heftige Kopf und Gliederschmerzen; Übelkeit und Brechreiz) –Hitzestadium (Temperaturanstieg auf 4041 Grad Celsius, heiße, trockene Haut, Atemnot, Herzklopfen) – Schweißstadium (Schweißausbruch, Fieberabfall, Erschöpfung, Schlaf). Nach insgesamt 10 bis 20 Anfällen bleibt das Fieber ganz aus; es ist eine echte oder scheinbare Heilung eingetreten. Rückfälle können spontan auftreten oder durch äußere Anlässe (Erkältung, Überanstrengung, Impfungen, bestimmte Wetterlagen usw.) ausgelöst werden. Besonders wichtig im Rahmen der MalariaBekämpfung ist die Vorbeugung vor der Infektion. Im großen geschieht sie dadurch, dass die AnophelesMücken mit modernen chemischen Mitteln bekämpft und die Sumpfgebiete trockengelegt werden, die den AnophelesMücken als Brutstätten dienen. Der einzelne Mensch schützt sich gegen den Stich der AnophelesMücke durch ein Moskitonetz, das er nachts über sein Bett hängt, und gegen die möglichen Auswirkungen eines doch erfolgten Stichs durch vorsorgliches Einnehmen eines Mittels, das MalariaErreger in seinem Blut sogleich abtötet (MalariaProphylaxe, früher mit Chinin, jetzt vornehmlich mit Resochin bzw. Primaquine). Zur Behandlung des an Malaria Erkrankten galt in früherer Zeit das Chinin als das am besten helfende Mittel. Es ist inzwischen ebenfalls von wesentlich besser wirkenden chemischen Mitteln abgelöst worden, die schneller und zuverlässiger zur Beseitigung der MalariaErreger im erkrankten menschlichen Körper führen.

 

 

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