Gesundheitslexikon
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Herzschrittmacher

Die Elektrostimulation des Herzens wurde 1952 zunächst zur Überwindung akuter Notfälle in die Klinik eingeführt. Bald wurden kleine netzunabhängige Impulsgeber und korrosionsfrei einheilende Elektroden für die Dauertherapie hergestellt. Die elektrischen Schrittmacher (Pacemaker) dienen dazu, bei Störungen der Reizbildung oder der Reizleitung die Kontraktion (Zusammenziehung) der Herzkammern mittels elektrischer Impulse auszulösen. Eine solche Behandlung benötigen z. B. Patienten mit einem Dauerpuls unter vierzig Schlägen pro Minute. Je nach Grad der zugrunde liegenden Störung führt die anfallsweise oder ständige Leistungsminderung des Herzens zu Anfällen mit Bewusstlosigkeit und Krämpfe
n oder zu Durchblutungsstörungen des Herzens selbst und anderer lebenswichtiger Organe. Solche Kranke leben mit dem Schrittmacher länger und weitgehend beschwerdefrei. Die Schrittmachergeräte, von denen verschiedene Modelle produziert werden, sind kaum größer als eine Taschenuhr – etwa 120 Gramm schwer und 1,25 X 4 X 6 Zentimeter groß. Zur Schonung des Gewebes liegen sie in einem Teflonbehälter. Die Energie liefern mehrere Quecksilberbatterien, die eine Lebensdauer von 15 bis 24 Monaten haben. Man verwendet sowohl bipolare als auch unipolare Elektroden, die auf zwei Wegen mit dem Herzmuskel in Kontakt gebracht werden können: Die myokardiale Elektrode kann erst nach operativem öffnen von Brustkorb und Herzbeutel implantiert werden. Die wenige Millimeter lange Spirale aus PlatinIridium wird von der Herzoberfläche in den Herzmuskel im Bereich der linken Herzkammer versenkt. Zur Fixation der Spirale wird eine Halteplatte auf das Herz genäht. Dieser schwierige Eingriff kann nur Patienten in einem guten Allgemeinzustand zugemutet werden. Die intrakardiale Elektrode hat sich bei älteren und geschwächten Kranken bewährt. Hierbei wird die Elektrode mittels Herzkatheter von einer Halsvene in die Spitze der rechten Herzkammer eingeführt. Dort verhakt sich die Elektrode im Trabekelwerk (Muskelbälkchen an bestimmten Stellen der inneren Wand des Herzens). Dieser Eingriff lässt sich ohne Schwierigkeiten in örtlicher Betäubung ausführen. Der mit den Elektroden verbundene Impulsgenerator wird in eine Hauttasche im linken Oberbauch bzw. der oberen vorderen Brustkorbwand genäht. Sobald die Batteriespannung nachlässt, muss das Gerät ausgewechselt werden. Zur Zeit wird in den us A ein von Atomenergie betriebener Schrittmacher entwickelt, der mindestens zehn Jahre lang funktionsfähig bleiben soll. Zur Implantation stehen drei Generatortypen zur Verfügung: 1. Der frequenzstarre Standardschrittmacher, der am häufigsten verwendet wird. Das Herz wird dabei mit einer konstanten Frequenz unabhängig vom Eigenrhythmus stimuliert. 2. Der Schrittmacher auf Abruf, der nur bei Bedarf für Patienten mit vorübergehenden Störungen genommen wird. Der vorhofgesteuerte Schrittmacher, bei dem die Herzfrequenz wie beim gesunden Herzen körperlichen Belastungen angepaßt wird.

 

 

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