Gesundheitslexikon
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Einlauf

Begriff, der fast ausschließlich den Darmeinlauf, eine sehr alte Behandlungsart, bezeichnet. Ein gelegentlich vorgenommener E. ist zweifellos nützlich, aber die allzu häufige oder gar regelmäßige Anwendung kann eine Verstopfung (Obstipation) fördern, statt sie zu beseitigen. Bei Kindern sollte ein E. nur auf ärztliche Anordnung gemacht werden. Für einen E. verwendet man entweder klares Wasser oder eine schwache Lösung von Seife, Stärke, Glyzerin usw. Die Temperatur muß lauwarm und möglichst der Körpertemperatur angenähert sein. Einem Erwachsenen werden bis zu 1 Liter Lösung eingeflößt, einem Kind nie mehr als 260 g, einem Säugling noch weniger. Die Lösung wird durch eine Gummiröhre mit weichem Vorderstück verabfolgt. Dieses Vorderstück ist mit Vaseline
schlüpfrig gemacht worden, bevor es in den Mastdarm eingeführt wird. Das obere Röhrenende ist am Einlaufbehälter angebracht, der etwa 60 cm oberhalb des Körpers aufgehängt ist. Die Lösung wird langsam eingegeben. Nach der Aufnahme wird sie einige Minuten im Körper »angehalten«, bevor sie wieder freigegeben wird. Die Sorge, daß Einlauflösung zurückbleiben könnte, ist völlig unbegründet. In Krankenhäusern wird bei der Vorbereitung chirurgischer Eingriffe generell ein Reinigungs E. vorgenommen, insbesondere im Falle von Darmoperationen und geburtshilflichen Eingriffen. Auch der Verabreichung bestimmter Medikamente geht ein E. voraus, v. a. bei .rektal vorgenommenen Anästhesien. Ein Ernährungs E. enthält gewöhnlich 5°/o Dextrose (Zucker) in normaler Salzlösung; es handelt sich hier um eine Behandlungsmaßnahme bei Patienten, denen die Nahrungsaufnahme durch den Mund nicht möglich ist. Ein Sedativa oder Heil E. ist bei Darmentzündungen, ein Barium E. für die Erstellung von Röntgenaufnahmen des Dickdarms notwendig.

 

 

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Weitere Begriffe : Laxativum | Färbemittel | Pellagra