Gesundheitslexikon
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Wasserkopf

(Hydrozephalus). Normalerweise fließt die Gehirnflüssigkeit, die in den Kammern des Gehirns abgesondert wird, durch bestimmte kleine Kanäle an die Außenfläche des Gehirns und von hier zum Rückenmark. Sind diese kleinen Kanäle – meist infolge einer angeborenen Mißbildung – nicht gut durchgängig, so staut sich die Gehirnflüssigkeit in den Hirnkammern, und das Gehirn dehnt sich dadurch stark aus. Die Folge ist ein »Wasserkopf«, der sich in manchen Fällen erst im Laufe der ersten Lebensjahre langsam immer mehr bemerkbar macht. Findet die Gehirnflüssigkeit eines Tages doch noch Wege für ihren AbFluss, so hört die Weiterentwicklung des Wasserkopfes auf. Der Betroffene hat dann
lediglich für sein ganzes Leben einen etwas zu großen Kopf – in dem sich übrigens, wie Beispiele aus der Kulturgeschichte zeigen, ein sehr gut arbeitendes Gehirn entwickeln kann. Bei fortlaufender Vergrößerung des Schädels kann eine Ableitung der Gehirnflüssigkeit in das Blutgefäßsystem operativ angelegt werden. – Ein Wasserkopf kann auch im Laufe des Lebens, also beim Erwachsenen, auftreten, wenn infolge einer Erkrankung des Gehirns – einer Geschwulst oder einer Entzündung – die AbFlusswege der Gehirnflüssigkeit verlegt werden oder wenn – etwa infolge einer entzündlichen Reizung – in den Kammern mehr Gehirnflüssigkeit abgesondert wird, als durch die sehr feinen Kanäle des Gehirns abfließen kann. Handelt es sich um einen vorübergehenden Krankheitsprozeß, so kann der Arzt durch Gehirnpunktionen, also durch Abzapfen der Gehirnflüssigkeit mittels einer Spritze, Abhilfe schaffen. Handelt es sich um eine ständige Verlegung der üblichen AbFlusswege für die Gehirnflüssigkeit, so kann in manchen Fällen durch eine Operation eine neue AbFlussmöglichkeit geschaffen und dadurch der Wasserkopf behoben werden.

 

 

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