Gesundheitslexikon
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Pest

Wir kennen diese furchtbare Krankheit, die in Europa bis zum Ende des 17. Jahrhunderts durch ihr Auftreten in Form großer Epidemien ganze Landstriche entvölkerte, eigentlich nur noch vom Hörensagen. In Indien und gelegentlich einmal in europäischen Hafenstädten kommt sie aber auch heute noch vor. Die Pest ist eigentlich eine Rattenkrankheit. Die kranken Ratten verlieren die Scheu vor dem Menschen und wandern näher an seine Wohnungen. Dadurch gelangen die Rattenflöhe, da sie die kranken Ratten verlassen, bei ihrem Suchen nach einem neuen Wirt zu dem Menschen und übertragen den Pesterreger auf ihn. Auf diese Weise erkrankt ein Mensch an der so genannten Beulenpest. Daneben gibt es noch eine zweite Form der Pest, die Lungenpest. Hier erfolgt die Ansteckung direkt von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion. – Krankheitszeichen der Beulenpest: 2 bis 5 Tage nach dem Stich des infizierenden Rattenflohs treten Fieber
, Schüttelfrost, heftige Kopfschmerzen und eine Bindehautentzündung an den Augen auf. Der Erkrankte wankt wie ein Betrunkener, sein Bewusstsein wird allmählich gestört. Am 2. oder 3. Tag tritt eine starke, schmerzhafte Anschwellung jener Lymphknoten auf, die im LymphabFlussgebiet der Infektionsstelle liegen. Die Bewusstseinstrübung nimmt dann meist noch weiter zu, die Unruhe wird zum Wandertrieb. Bei ungünstigem Ausgang tritt 3 oder 4 Tage später der Tod ein. Neben diesem schwersten Verlauf der Beulenpest gibt es auch mildere Formen, bei denen die Krankheitserscheinungen nach einer Woche langsam wieder zurückgehen. – Die Lungenpest, bei der außer den eben erwähnten Krankheitserscheinungen noch Husten und blutiger Auswurf bestehen, hat meist einen ungünstigen Ausgang.Die Sterblichkeit an der Beulenpest ist erheblich gesunken, seit zur Behandlung Streptomycin verwendet wird. – Gefährdete Personen (z. B. bei Reisen in ein Gebiet, in dem die Pest herrscht) können sich einer Schutzimpfung gegen die Pest unterziehen. Der Impfschutz hält ein Jahr an.

 

 

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