Gesundheitslexikon
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Menstruation

Vor noch nicht allzulanger Zeit war man der Meinung, daß Frauen während der Menstruation keinen Sport ausüben sollten. Diese Auffassung hat sich als falsch erwiesen. Zwar gibt es entsprechend dem hormonell gesteuerten Biorhythmus der Frau, der auch die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflußt, einen gewissen Leistungsabfall unmittelbar vor und während der ersten Tage der Menstruation, während in der postmenstruellen Phase die Leistungsfähigkeit ansteigt. Aber dies ist allenfalls für Hochleistungssportlerinnen von Bedeutung, die deshalb durch die Einnahme von Hormonpräparaten ihre Periode so zu steuern suchen, daß sie nicht gerade mit einem wichtigen Wettkampftermin zusammenfällt.
Für Fitness- und Gesundheitssportlerinnen sind diese geringfügigen Leistungsschwankungen während der Menstruation so unbedeutend, daß sie ihr Training wie gewohnt fortsetzen können. Es ist im Gegenteil sogar so, daß Frauen, die ihr Gesundheitstraining regelmäßig, also auch während ihrer Periode
durchführen, von körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen weniger betroffen sind als untrainierte. Das hat seine Ursache in der besseren körperlichen Verfassung und in der durch sportliches Training ausgeglicheneren Situation im Bereich des vegetativen Nervensystems.
Manchen Frauen ist es unangenehm, während der Menstruation Sport zu treiben, sie finden es unhygienisch und setzen deshalb während dieser Phase mit dem Sport aus. Notwendig ist dies nicht, denn die Periodenblutung stellt - vom Schwimmen abgesehen - keinerlei Hindernis gesundheitssportlicher Aktivitäten dar. Im Gegenteil, das regelmäßige Sporttreiben sollte auch während dieser Zeit durchaus fortgesetzt werden. Denn es ist beobachtet worden, daß Frauen, die regelmäßig Sport treiben, meistens weniger Menstruationsbeschwerden haben, die Blutungszeit verkürzt ist und der Blutverlust während der Menstruation geringer ausfällt. Für die Sportausübung von jungen Mädchen während der Schulzeit hat der Arbeitskreis für Frauenfragen im Deutschen Sportärztebund folgende Empfehlungen herausgegeben:
• Die Menstruation ist ein natürlicher Vorgang.
• Gymnastik kann Menstruationsbeschwerden lindern. Ungewohnte Dauerbelastungen, Bauchmuskelübungen und Niedersprünge sollten vermieden werden.
• Schwimmen, vor allem im kalten Wasser unter 16° C, sollte aus hygienischen Gründen gemieden werden. Darüber hinaus ist durch die während der Menstruation erfolgende physiologische Ablösung des schützenden Schleimpropfens vor dem Muttermund die Infektionsgefahr erhöht.
• Menstruationsunregelmäßigkeiten in der Pubertät sind häufig und normal.
• Nur bei stärkeren Menstruationsbeschwerden sollte auf die Teilnahme am Sportunterricht verzichtet werden.
• In Zweifelsfällen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

 

 

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