Gesundheitslexikon
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Kurzsichtigkeit

(Myopie). Zum Verständnis der optischen Gegebenheiten, die bei der Kurzsichtigkeit eine Rolle spielen, muss hier das vorausgesetzt werden, was unter Auge über das normale Sehen und über den Vorgang der Ackommodation gesagt ist. – Der eigentliche Fehler des kurzsichtigen Auges liegt in seiner Form: Der Augapfel ist etwas zu lang gebaut. Damit liegt seine Netzhaut weiter von der Linse entfernt als beim normalsichtigen Auge. Weit entfernte Gegenstände werden von einem solchen Auge undeutlich gesehen, weil ihr Bild noch vor die Netzhaut fällt. Nähere Gegenstände können von einem solchen Auge
deutlich gesehen werden, ohne dass es dazu schon seine Ackommodation zu bedienen braucht. Die Anlage zu dieser Form des Augapfels ist – oft von kurzsichtigen Eltern ererbt –angeboren. Die Kurzsichtigkeit – infolge der angeborenen Dehnbarkeit des Augapfels – stellt sich dann im Laufe der ersten fünfzehn Lebensjahre ein. Es ist wichtig, bei Kindern, die wahrscheinlich eine solche Erbanlage haben, darauf zu achten, dass die Augen nicht besonders stark beansprucht werden, z. B. durch unzureichende Beleuchtung und durch Neigung, Gedrucktes näher als notwendig vor die Augen zu halten. Ein normalsichtiges Auge kann durch zu vieles Lesen wohl kaum verdorben werden, wohl aber ein Auge, das die Anlage zur Verlängerung seiner Form bereits in sich trägt. –Zum Ausgleich einer Kurzsichtigkeit wird eine Brille mit solchen Gläsern benötigt, die die ins Auge eintretenden Lichtstrahlen etwas zerstreuen, und zwar gerade so viel, dass nun das Bild eines betrachteten Objektes genau in die Netzhaut projiziert wird. Solche Gläser heißen nach der Form ihrer Wölbung Konkavgläser, nach der Berechnung ihrer Brechkraft »minus«Gläser. S. auch Brillen und Sehschule.

 

 

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