Gesundheitslexikon
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Asthma

Unter der Bezeichnung Asthma versteht man eine in Anfällen auftretende Behinderung der Atmung. Sie beruht beim Bronchialasthma – das Herzasthma ist unter Herzschwäche erwähnt – auf einer krampfhaften Verengung der kleineren Bronchien, wobei in diesen zugleich ein zäher Schleim abgesondert wird, der ihre Durchgängigkeit noch mehr herabsetzt. Zwar hat der an Asthma Leidende das Gefühl, während eines solchen Anfalls, der oft in der Nacht auftritt und meist mehrere Stunden, seltener sogar Tage dauert, nicht genügend Luft in seine Lunge hineinzubekommen, also nicht ausreichend einatmen zu können, im Grunde genommen aber beruht die Atmungsstörung auf einer Behinderung der Ausatmung: Beim Ausatmen bleibt mehr Luft als üblich in der Lunge
zurück, und so ist es beim nächsten Atemzug nicht möglich, eine ausreichende Menge frischer Luft einzuatmen.Die unvollkommene Ausatmung bedingt es, dass die Lunge langsam immer mehr aufgebläht wird. Das Gesicht des Betroffenen ist während des Anfalls bläulich verfärbt, und laut hörbare giemende Geräusche beim Atmen zeigen die Verlegung in den Bronchien an. Erst wenn der zähe Schleim in ihnen sich löst und abgehustet werden kann, lässt der Asthma47 Asthma anfall nach. Während der anfallsfreien Zeit kann sich der Patient völlig wohl fühlen. Sind aber schon viele Anfälle bei ihm aufgetreten, so bleibt oft ein dauernder trockener Bronchialkatarrh bestehen; die starke Belastung des Herzens während der Anfälle kann manchmal auch zu einer Herzmuskelschwäche führen. Es ist oft schwierig, im Einzelfall die Ursache des Asthmaleidens so klar zu erkennen, dass sich dann durch eine Beseitigung dieser Ursache das Leiden mit vollem Erfolg auf die Dauer beseitigen lässt. Sehr oft spielt sicher eine Überempfindlichkeit des Betroffenen gegen irgendwelche Stoffe seiner Umgebung eine maßgebliche Rolle. Unter Allergie wird von diesen Zusammenhängen gesprochen. Gelingt es, diesen Stoff durch das – ebenfalls in diesem Abschnitt geschilderte – Testverfahren ausfindig zu machen, und kann der Kranke für die Zukunft eine Berührung mit diesem Stoff vermeiden, so hören auch seine Asthmaanfälle auf – wenn eben diese Überempfindlichkeit die einzige Ursache des Leidens war. Nicht selten spielen aber auch seelische Gründe eine wichtige Rolle, und man hat gesagt, dass die Angst vor dem nächsten Anfall ein wesentlicher Faktor für das Auftreten dieses nächsten Anfalls ist. Unter diesen Voraussetzungen ist es ver- ständlich, dass es nicht ein bestimmtes Mittel gibt, das jedem Asthmakranken hilft, sondern dass der Arzt versuchen muss, die für den einzelnen Kranken am besten helfende Behandlung »zusammen- zustellen«. In diesem Zusammenhang ge- hört auch die Empfehlung eines Aufent- halts im Hochgebirge oder am Meer, der dem Kranken erfahrungsgemäß oft we- sentliche Erleichterung bringt. Weiterhin stehen dem Arzt Mittel zur Verfügung, die die Neigung der Bronchialschleimhaut zur Absonderung des beengenden zähen Schleims mindern, und andere, die die Neigung der Bronchien zur krampfhaften Verengung dämpfen. Während des Anfalls selbst können solche und schleimauflösende Medikamente, in Form von Inhalationen zugeführt, Erleichterung bringen, manchmal aber erweisen sie sich doch als nicht schnell genug wirksam, und es bleibt dann für diesen Augenblick nur die endlich Hilfe bringende Einspritzung eines krampflösenden Mittels. Für jeden Asthmakranken besteht aber neben dieser medikamentösen Behandlung durch den Arzt die wichtige Aufgabe, durch entsprechende Atemübungen, zu denen ihm der Arzt die Anleitung geben muss, gründliches Ein- und Ausatmen von neuem zu lernen, damit er wieder ein selbstverständliches Vertrauen zu seinen Atmungsorganen bekommt, die, genügend trainiert, dann auch manche kleine Reizung »übersehen« werden, die zuvor vielleicht schon zur Auslösung eines Asthmaanfalls genügte.

 

 

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